Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Indien in Wort und Musik

Rabindranath Tagore | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 30.06.2015
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Rabindranath Tagore
Die Vision der Seele
Autor und Regie: Frank Halbach

Indische Musik
Raga, Tala und der Zauber der Improvisation
Autor: Markus Mähner / Regie: Frank Halbach

Das Kalenderblatt
30.6.1988
Von Leo Hoffmann
Erzförderung am Rammelsberg wird eingestellt

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"Wir brauchen eine langfristige Vision - die Vision der Seele!" meinte Rabindranath Tagore. Der Inder war Dichter, Philosoph, Maler und Komponist. Er engagierte sich als Kultur- und Sozialreformer und modernisierte nicht nur die Kunst seiner Heimat Bengalen mit Gedichten, Essays und Gemälden. Seine Lieder sind die Nationalhymnen von Indien und von Bangladesch. Seine Bilder machten ihn zum "Vater der modernen Kunst Indiens". Tagore engagierte sich für ein Bildungsideal, das die Synthese unterschiedlicher Kulturen anstrebte, wobei er für ein Selbstbewusstsein Asiens eintrat, dessen spirituelle Kraft er dem "materiellen" Westen gegenüberstellte. Für seinem Gedichtband "Gitanjali" ging der Literaturnobelpreis 1913 erstmals nach Asien: "Für die einfühlsamen, lebendigen und schönen Verse, mit denen er in vollendeter Weise seine dichterischen Gedanken - in englischer Sprache - zu einer Komponente der abendländischen Literatur gemacht hat."
Spätestens seit den Beatles und Ravi Shankars Auftritt bei Woodstock ist die klassische Indische Musik in unserer westlichen Kultur angekommen. Paradeinstrument hierfür ist die Sitar: Der schwebend-schnarrende Saitenklang wird seitdem sehr gern von Popmusikern eingesetzt, um einen psychedelischen Effekt zu erzielen. Doch was hier zu Gehör kommt, ist alles andere als klassische indische Musik. Die besitzt nämlich ein komplett anderes Verständnis von Melodie, Rhythmik und Harmonie als wir das gewohnt sind. Wer die beiden zentralen Begriffe "Raga" und "Tala" versteht, der versteht die indische Musik - so ein indischer Musiker auf die Frage, welcher Inhalt in eine Einführung in seine Kunst gehöre. Doch ähnlich wie bei philosophischen Begriffen ist es nicht mit einem Satz getan diese beiden Konzepte zu erklären - denn sie vermitteln Ideen, die der westlichen Musik fremd sind.
Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Petra Herrmann
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