Bayern 2

     

radioWissen Kostbare Wildnis

Schwarzer Holunder im Herbst. | Bild: BR/Sylvia Bentele

Freitag, 22.03.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Essbares am Wegesrand
Vom Wildkraut bis zum Kaktus

Wildnis als Kulturgut
Der Trend des Unberührten

Das Kalenderblatt
22.3.1948
Dänische Rechtschreibreform tritt in Kraft
Von Carola Zinner

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Essbares am Wegesrand - Vom Wildkraut bis zum Kaktus
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Anja Scheifinger
Brennnessel, Löwenzahn, Holunderbeeren oder, in anderen Weltgegenden, auch Kakteen oder Aloe Vera: Viele Pflanzen, die wild wachsen, sind ziemlich robust. Manche gelten sogar als unverwüstlich, zum Beispiel der Giersch. Ein Grund dafür ist, dass sich die Pflanzen in der Natur immer wieder behaupten müssen. So sind viele von ihnen mit Bitterstoffen durchzogen - als Schutz vor Fressfeinden wie Insekten, die Bitteres meiden. Andere Wildpflanzen leuchten rot, lila oder gelb, um Bestäuber anzulocken. Die Farbstoffe, die die Pflanzen leuchten lassen, gehören zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Und die sind, wie auch Bitterstoffe, sehr gesund für uns Menschen. Allerdings mögen viele bitteres Gemüse oder saures Obst nicht so gerne. Unsere gezüchteten Kulturpflanzen sind deshalb eher süß oder mild, enthalten dafür aber auch weniger gesunde Inhaltsstoffe. Grund genug, auch mal nach den wilden Verwandten am Wegesrand Ausschau zu halten!

Wildnis als Kulturgut - Der Trend des Unberührten
Autor: Geseko von Lübke / Regie: Irene Schuck
Über die ganze menschliche Kulturgeschichte stand die Wildnis im Gegensatz zu Kultur und Zivilisation: Kultur war dort, wo die Wildnis überwunden war. Das Wilde galt als chaotisch, gefährlich, bedrohlich. Aufgabe des Menschen war es, die wilde und unvollkommene Natur zu verbessern und zu perfektionieren. Seit deutlich wurde, dass sich der Mensch mit der Aufgabe, die Schöpfung untertan zu machen, heillos überfordert hat, hat sich auch der Wildnisbegriff grundlegend verändert. "Wildnis" hat wieder Hochkonjunktur. Abenteurer und Überlebenskünstler gelten als moderne Helden; die Tourismusindustrie lockt erfolgreich in die "letzten Paradiese", die Erlebnispädagogik preist den Wert der Wildnis für schulisches Lernen, soziale Therapien und Managementkurse nutzen die Wildnis für Persönlichkeitsentwicklung. Naturschützer und Landschaftspfleger erheben die Wildnis zum Kulturgut. Statt den Menschen als einzigen Erschaffer und Bewahrer des "Guten, Reinen, Schönen" zu sehen und die Wildnis mit Chaos, Unordnung, Schrecken und Gewalt zu assoziieren, wird die Wildnis heute eher als "ursprünglich, harmonisch, nachhaltig" empfunden.
Erstsendung 12. November 2018

Moderation und Redaktion: Iska Schreglmann

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