Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Hochsensibilität und Stille

Ein Mann schlägt vor Überforderung die Hände vor dem Gesicht zusammen. | Bild: BR/Vera Johannsen

Mittwoch, 21.12.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Hochsensibel
Zart besaitet oder nervlich überlastet?

Das Bedürfnis nach Stille
Ruhe als Ressource

Das Kalenderblatt
21.12.1960
Ornette Coleman nimmt das Album "Free Jazz" auf
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Hochsensibel - zart besaitet oder nervlich überlastet?
Autorin: Prisca Straub / Regie: Sabine Kienhöfer
Ist "hochsensibel" eine freundlich gemeinte Umschreibung für besondere Dünnhäutigkeit und eine niedrige Belastungsgrenze? Oder gibt es tatsächlich ein eigenständiges Persönlichkeitsmerkmal, das einhergeht mit großer emotionaler Empfindsamkeit für Sinnesreize aller Art. Forscher sind dem Phänomen "Hochsensibilität" seit einigen Jahren verstärkt auf der Spur, und tatsächlich mehren sich die Hinweise: Es gibt Menschen, die von Geräuschen, Gerüchen oder auch der Stimmung anderer Menschen stärker beeinflusst werden als der Durchschnitt. Natur, Kunst und Musik kann sie besonders tief bewegen. Hochsensible leiden dementsprechend häufiger unter "Reizüberflutung" - und müssen sich immer wieder "Auszeiten" nehmen. Inzwischen weisen auch erste neurologische Studien darauf hin: Das Gehirn hochsensibler Personen verarbeitet Reize tatsächlich anders - die besondere Empfindlichkeit zeigt also auch im Gehirn.
Erstsendung 25. Oktober 2017

Das Bedürfnis nach Stille - Ruhe als Ressource
Autorin: Anja Mösing / Regie: Sabine Kienhöfer
Manchmal, wenn Schnee an kalten Tagen in dicken Flocken stundenlang gefallen ist, dann können wir sie richtiggehend spüren: Stille. Die Welt mit all ihren Geräuschen ist dann wie in Watte gepackt; wie schallgedämmt! Ungewohnt ist das. Und doch genießen die meisten Menschen diese Stille sehr. Auch zur Spiritualität gehört das Stillwerden. Umwelthistoriker sagen, das Bedürfnis nach Stille sei universell und seit eh und je Thema. Stille, wie wir sie nur in der Natur finden, sei kostbar und helfe, die inneren Ressourcen wieder aufzufüllen, meinen Psychoakustiker. Denn Stille ist nicht das Gleiche wie Abwesenheit von Lärm. Ein lärmunterdrückender Kopfhörer auf den Ohren verhilft uns nicht zu ähnlicher Ruhe und Ausgeglichenheit wie ein Aufenthalt im Laubwald. Ähnlich wie Lärmbelästigung kann auch künstlich erzeugte Stille unseren Stresspegel in die Höhe schnellen lassen. Erstaunlich, dass wir Menschen, die doch Vergnügen und Unterhaltung so sehr schätzen, trotzdem so ein elementares Bedürfnis nach Stille haben! Wie hängt das zusammen?

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Susanne Poelchau

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