Bayern 2

     

radioWissen Österreich vom Anschluss zur Zweiten Republik

Nazi-Parade 1938 in Wien | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 12.03.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Der "Anschluss"
Wie Österreich seine Selbstständigkeit verlor

Bruno Kreisky
Ein österreichischer Patriot und Weltbürger

Das Kalenderblatt
12.3.1987
Europäischer Gerichtshof erklärt Reinheitsgebot für Bier für unzulässig
Von Birgit Magiera

Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der "Anschluss" - Wie Österreich seine Selbstständigkeit verlor
Autorin: Brigitte Reimer / Regie: Sabine Kienhöfer
Bei einer außerordentlichen Sitzung des österreichischen Bundesrates am 24. Februar 1938 versichert Bundeskanzler Kurt Schuschnigg, es sei der feste Wille des österreichischen Volkes und seiner Führung, dass "unser Österreich Österreich bleiben muss." Die Rede endet mit dem Satz: "Bis in den Tod - Rot-Weiß-Rot." Nur 15 Tage später gibt er über Radio Wien seinen Rücktritt bekannt: "Wir weichen der Gewalt, unsere Wehrmacht wird keinen Widerstand leisten. Gott schütze Österreich!"
Wieder einen Tag später, am 12. März 1938, erklärt Reichskanzler Adolf Hitler in Berlin: "Ich habe mich daher entschlossen, den Millionen Deutschen in Österreich nunmehr die Hilfe des Reiches zur Verfügung zu stellen. Seit heute morgen marschieren über alle Grenzen Deutschlands die Soldaten der deutschen Wehrmacht." Er garantiert eine freie Volksabstimmung, in der sich Österreicher und Österreicherinnen für oder gegen den Anschluss aussprechen können. Die bringt eine Zustimmung von fast 100 % für den Anschluss. Österreich verschwindet für 7 lange Jahre von den Landkarten, ist nur mehr Teil des Deutschen Reiches. Die Sendung zeichnet die Ereignisse im Februar und März 1938 nach und lässt auch Zeitzeugen zu Wort kommen.

Bruno Kreisky - Ein österreichischer Patriot und Weltbürger
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie: Sabine Kienhöfer
„Seine Welt war größer als sein Land. Er hat sich um die Gemeinschaft und das Wohlergehen der Völker verdient gemacht“. Mit diesen Worten verabschiedete Willy Brand seinen langjährigen Freund Bruno Kreisky 1990 bei der Beerdigung. Tatsächlich setzte der österreichische Altbundeskanzler Maßstäbe in beiderlei Hinsicht. Kreisky dinierte mit Yasir Arafat, als dieser noch als palästinensischer Terrorist gehandelt wurde. Er setzte sich Zeit seines Lebens für die Lösung der Nahostfrage ein. Als Außenminister entwickelte Kreisky einen Marshall-Plan für die Dritte Welt. Der österreichische Sozialist blieb ein Mann mit Visionen. In der österreichischen Innenpolitik war ihm die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ein echtes Anliegen - ihm, der die Weltwirtschaftskrise von 1929 und den Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland traumatisch erlebt hatte. Legendär ist sein Bonmot, dass „mir ein paar Milliarden mehr Schulden weniger schlaflose Nächte bereiten, als ein paar hunderttausend Arbeitslose mir bereiten würden“.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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