Bayern 2

     

radioWissen Bayern in den Nachkriegsjahren

Ankunft von Flüchtlingen in Bayern 1946 | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 28.11.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Flüchtlinge in Bayern nach dem Krieg
Start in einer neuen Heimat

Wilhelm Hoegner
Ministerpräsident auf Befehl

Das Kalenderblatt
28.11.1925
Reichspatent auf die "zersägte Jungfrau"
Von Henrike Leonhardt

Als Podcast verfügbar

Flüchtlinge in Bayern nach dem Krieg - Start in einer neuen Heimat
Autorin: Ulrike Beck / Regie: Martin Trauner
In Bayern kommen nach dem Zweiten Weltkrieg fast zwei Millionen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene an, die ihre Heimat in Ostmitteleuropa verlassen mussten. Angesichts der Wohnungsnot in den zerbombten Städten werden die Neubürger größtenteils auf dem Land untergebracht, wo die Versorgungslage nicht ganz so katastrophal ist. Jeder verfügbare Raum wird genutzt, um die Vielzahl der Flüchtlinge unterzubringen. Wer nicht in einer Notunterkunft Platz findet, wird vom Wohnungsamt bei einer einheimischen Familie einquartiert. Die Vorgabe der amerikanischen Militärregierung ist die rasche Integration der Neubürger in Bayern. Es werden Flüchtlingskommissare eingesetzt, die sich darum kümmern sollen, dass die wenigen vorhandenen Ressourcen gerecht verteilt werden. Doch der Start in der neuen Heimat ist schwierig, denn willkommen sind die Neubürger anfangs eher selten. Einige werden freundschaftlich aufgenommen, viele dagegen wie Vieh behandelt. Die Bedingungen, unter denen sich knapp zwei Millionen Deutsche nach 1945 in Bayern eine neue Existenz aufgebaut haben, sind extrem unterschiedlich. Auch wenn mit dem Wirtschaftswunder ihre Integration weitgehend als Erfolgsgeschichte geglückt ist, waren die Anfangsjahre für viele ein Alptraum.

Wilhelm Hoegner - Ministerpräsident auf Befehl
Autor: Herbert Becker / Regie: Sabine Kienhöfer
Am 28. September 1945 musste Wilhelm Hoegner, der zu dieser Zeit auf eine Berufung ins Amt des bayerischen Justizministers hoffte, gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten des Freistaates, Fritz Schäffer, vor dem Vertreter der US-Militärregierung erscheinen. Dieser erklärte zuerst Schäffer für abgesetzt, dann sagte er: "Sie, Dr. Wilhelm Hoegner, werden hiermit zum Ministerpräsidenten von Bayern ernannt. Hier ist ihr Brief." Zwei Mal, von 1945 bis 1946 und von 1954 bis 1957, war Hoegner bayerischer Ministerpräsident. Bereits in der Weimarer Republik hatte sich der Sozialdemokrat als Parlamentarier einen Namen gemacht - unter anderem durch seinen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Im Bewusstsein geblieben ist der streitbare Geist, der oft als "Gefühlssozialist" bezeichnet wurde, vor allem als Vater der Bayerischen Verfassung.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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