Bayern 2

     

radioWissen Revolutionen in Mittelamerika

Fidel Castro | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 08.08.2016
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Fidel Castro
Revolutionsikone und Maximo Lider

Emiliano Zapata
Nicht auf Knien leben

Das Kalenderblatt
8.8.1929
Das deutsche Luftschiff Graf Zeppelin beginnt seine Weltumrundung
Von Christiane Neukirch

Als Podcast verfügbar

Fidel Castro - Revolutionsikone und Maximo Lider
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie:
Der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro ist ein Mythos, ein politisches Phänomen und ein anachronistisches Fossil. Knapp 50 Jahre beherrschte der einstige Rechtsanwalt und Guerilla-Kämpfer die kleine grüne Insel. Sein Ruhm steht in umgekehrtem Verhältnis zu der Bedeutung seines Landes. 1958 jagte Castro den blutigen Diktator Fulgencio Batista aus dem Amt und setzte sein kommunistisches Experiment ins Werk. Der Weggenosse Moskaus, das Kommunismus-Vorbild in Lateinamerika und das Hass-Objekt Nr. 1 der Vereinigten Staaten überlebte mehrere Attentate durch die CIA - in seiner Regierungszeit hat er zehn amerikanische Präsidenten erlebt. 2008 übergab er die Regierungsgeschäfte an seinen jüngeren Bruder Raúl Castro - zu einer politischen Öffnung des Regimes führte das nicht wirklich. Die Wirtschaft leidet weiterhin. Menschenrechtler und Oppositionelle werfen dem Commandante schon seit langem vor, Meinungsfreiheit zu unterdrücken und Andersdenkende systematisch zu verfolgen. Wie ein Kuba ohne den heute knapp 90jährigen Berufsrevolutionär aussehen könnte, gibt Anlass zu Spekulationen. Doch so lange Fidel Castro öffentlich in seinem Adidas-Trainings-Anzug auftritt und seine berühmtberüchtigten Marathon-Reden hält, scheint jeder politische Wandel blockiert.

Emiliano Zapata - Nicht auf Knien leben
Autor: Herbert Becker / Regie: Irene Schuck
Als Anfang des Jahres 1994 im mexikanischen Bundesstaat Chiapas Rebellen mehrere Rathäuser besetzten, beriefen sie sich auf den legendären Revolutionär Emiliano Zapata. Und in der Tat stellte die "Zapatistische Armee der Nationalen Befreiung" die gleichen Forderungen, die Zapata ein Dreivierteljahrhundert vor ihnen gestellt hatte, allen voran diejenigen nach Boden und Freiheit. Den Konflikt zwischen indianischen Dorfgemeinschaften und spanischstämmigen Landbesitzern hatte es in Mexiko seit der Ankunft der ersten weißen Eroberer gegeben. Mit der Industrialisierung, für die vor allem Porfirio Díaz verantwortlich zeichnete, verschärften sich die sozialen Gegensätze zusehends, und im frühen 20. Jahrhundert begannen Bauern und Arbeiter gegen die Herrschaft des Caudillo zu revoltieren. Im Bundesstaat Morelos regte sich die Opposition zuerst, und bald stand Emiliano Zapata an ihrer Spitze. Nahezu ein Jahrzehnt kämpfte er für die Rechte der unteren Schichten und erzielte erstaunliche Erfolge. Sein gewaltsamer Tod raubte der revolutionären Bewegung die treibende Kraft - und machte Zapata gleichzeitig zum Mythos.

Redaktion: Thomas Morawetz

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