Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Felix Mendelssohn Bartholdy und die Meister der Violine

Geigenspieler David Garrett im Konzert | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 23.02.2016
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy
Kongeniale Geschwister

Meister der Violine
Wunderkinder, Geigen-Girls und Sunnyboys

Das Kalenderblatt
23.2.1767
Vorläufer der Waschmaschine erfunden
Von Christiane Neukirch

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Fanny und Felix Mendelssohn Bartholdy - Kongeniale Geschwister
Autorin und Regie: Gabriele Bondy
Beide waren Enkel des berühmten jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn. Vater Abraham sicherte als Bankier den Wohlstand der Familie. Den ersten Klavierunterricht erhielten die Geschwister von der hochmusikalischen Mutter Lea. In den regelmäßig im Hause Mendelssohn veranstalteten "Sonntagsmusiken", zu denen mitunter 200 Gäste erschienen, glänzten beide nicht nur mit Bach und Beethoven, sondern auch mit selbstkomponierten Stücken. Während sich Felix früh auf eine professionelle Karriere vorbereiten konnte, hieß Fannys Lebensziel, Ehefrau und Mutter zu werden - mochte ihr auch der Leiter der Berliner Sing-Akademie, Karl Friedrich Zelter, bescheinigen, dass sie "wie ein Mann spiele." Goethe bewunderte den jungen Klaviervirtuosen Felix und freute sich über Fannys Vertonungen seiner Lieder. Während der Bruder im In-und Ausland Erfolge feierte, blieb Fanny das Komponieren im stillen Kämmerlein und die Auftritte im privaten Kreis. Gefördert vom Wohlwollen ihres Gatten, dem Maler Wilhelm Hensel. Auch Felix war Familienglück beschieden, allerdings nicht lange. Den frühen Tod der vertrauten und kongenialen Schwester konnte er nicht verwinden und starb wenige Monate nach ihr.

Meister der Violine - Wunderkinder, Geigen-Girls und Sunnyboys
Autor und Regie: Frank Halbach
"Paganini ist der Wendepunkt der Virtuosität", schrieb Robert Schumann. Paganini begeisterte nicht nur durch Doppelflageolett und tollkühne Pizzicati. Er war ein Superstar und trat als solcher auf. Wilde Gerüchte um sein Privatleben ließ er zwar halbherzig dementieren, wusste aber sehr genau um ihren Reklameeffekt. Zur spielerischen Brillanz kam bei ihm die Show, und es wurde ihm das Etikett "Teufelsgeiger" verpasst. Waren die viel beschworenen goldenen Zeiten einer sensiblen (E-)Musikkultur also schon im 19. Jahrhundert vorbei, als man begann aus Konzerten Events zu machen? Der spieltechnische Standard heutiger Stars, seien es Anne-Sophie Mutter, Julia Fischer oder David Garret ist phänomenal. Trotzdem wird beklagt, das außermusikalische Drumherum sei inzwischen wichtiger als das eigentliche Konzert. Auch den Geigern von heute hat man Etiketten verpasst: Wunderkind, Sunnyboy oder gar Geigen-Girlie. Sind technische Perfektion und Inszenierung integrale Bestandteile eines Virtuosen der Violine? Begeht David Garret ein Verbrechen an der Kunst, wenn er die Grenzen zwischen E- und U-Musik verwischt? Und wie abhängig ist ein Geiger auch heute noch von seinem Instrument, um seinen eigenen Ton zu finden?

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Petra Herrmann

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