Bayern 2

     

radioWissen Kubrick und Visconti

Stanley Kubrick in den Warner Studios zur Regie von "Barry Lyndon", 1975 | Bild: Picture-Alliance / Photoshot | Bandphoto

Dienstag, 12.03.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Stanley Kubrick
Meister der Kinoklassiker

Luchino Visconti
Schönheit, Dekadenz und Tod

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Von Herbert Becker

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Stanley Kubrick - Meister der Kinoklassiker
Autor: Florian Kummert / Regie: Kirsten Böttcher
"Ein Film von ihm ist so viel wert wie zehn andere", schwärmt Martin Scorsese über Stanley Kubrick, den Meisterregisseur, der mit seinen Filmen oft Neuland betreten hat, jedes Mal das Genre wechselte und dabei Werke für die Ewigkeit geschaffen hat, darunter Titel wie "2001 - Odyssee im Weltraum", "Uhrwerk Orange" und "The Shining". Der New Yorker Kubrick, Jahrgang 1928, begann als Fotograf, ehe er in den 1950er Jahren in die Filmbranche wechselte und - gefördert von Kirk Douglas - mit dem Antikriegsfilm "Wege zum Ruhm" und dem Historienepos "Spartacus" Erfolge feierte. Er schaffte es, von den Hollywood-Studios nahezu unbegrenzte kreative Freiheit zu erhalten, zog nach England und realisierte dort nach akribischer, fast pedantischer Vorbereitung seine Stoffe. Kubrick galt als Kontrollfreak, der Szenen immer wieder wiederholen ließ, und seinem Ensemble viel abforderte, aber auch als Visionär, der Genrekonventionen sprengte, und mit einem kühlen Blick auf die Menschlichkeit unser Scheitern und unsere Sehnsüchte auf die Leinwand brachte. Kurz nach Fertigstellung des Erotikdramas "Eyes Wide Shut", basierend auf Arthur Schnitzlers "Traumnovelle", starb Kubrick 1999, im Alter von 70 Jahren.

Luchino Visconti - Schönheit, Dekadenz und Tod
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer
Als Mitglied der italienischen Hocharistokratie stehen ihm alle gesellschaftlichen und politischen Wege nach noch weiter oben offen. Das Leben könnte so einfach sein, denn Wohlstand, Rang und Name bekommt Luchino Visconti in die Wiege gelegt. Er aber entscheidet sich anders. Als Theater- und Opernregisseur, Drehbuchautor und Filmemacher will er hinter die Fassaden blicken, menschliche Abgründe ausleuchten, die sich nicht selten unter Prunk, Pomp und Protz verbergen. "Ludwig II", "Der Leopard", "Tod in Venedig" werden zu Klassikern der Kinogeschichte. In die geht Visconti als Mitbegründer des italienischen Neorealismus ein. Später widmen sich seine Filme Themen wie Schönheit, Tod und Dekadenz. Mit Romy Schneider, Claudia Cardinale oder Alan Delon spielen die Großen der Zeit in Viscontis Werken. Maria Callas singt seine "La Traviata" in der Mailänder Scala. Visconti umgibt sich gerne mit Stars. Glamour, Eleganz, Esprit lebt und liebt er. Trotzdem, oder gerade deshalb, wandert sein Blick als Regisseur und Autor meist tiefer - in die Seele der Figuren und dorthin, wo es weh tut.
Erstsendung 22. Juni 2021

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Andrea Bräu

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