Bayern 2

     

radioWissen Offene Beziehungen und die Treue

Ein Pärchen, das mit seinen Händen ein Herz formt. | Bild: BR/Vera Johannsen

Mittwoch, 07.02.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Offene Beziehungen
Das Ende der Monogamie?

Treue
Vom Wert der Loyalität

Das Kalenderblatt
7.2.1990
DDR erlaubt Kunstprojekt "East Side"
Von Hartmut E. Lange

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Offene Beziehungen - Das Ende der Monogamie?
Autorin: Karin Lamsfuß / Regie: Kirsten Böttcher
Laut Umfragen geht fast jeder Dritte irgendwann im Leben fremd. Gleichzeitig ist Ehrlichkeit einer der höchsten Werte in einer Partnerschaft. Warum also die Affäre geheim halten? Manche Paare öffnen die Beziehung und stehen sich gegenseitig zu, einander fremdzugehen. Mal macht nur einer von beiden davon Gebrauch, mal beide. Die Bandbreite geht von einem einmaligen One-Night-Stand bis hin zu einer Zweitbeziehung, die parallel läuft.
Es gibt Paare, für die passt dieses Modell. Sie scheinen weniger von Eifersucht, Verlustangst geplagt und ihnen sind Besitzansprüche fremd. Andere hingegen stimmen nur zähneknirschend zu - aus der Angst, den Partner oder die Partnerin zu verlieren. Doch es geht ihnen nicht gut dabei. Sie sorgen sich, wenn der Partner sich mit "der Anderen", "dem Anderen" trifft, haben quälende Fantasien. Die Bilder im Kopf lassen sie nicht mehr los. Langfristig kann das die Partnerschaft zerstören. Doch Evolutionsbiologen betonen, dass die Menschen gar nicht für die Monogamie geschaffen wären. Warum also nicht offen damit umgehen? Schließlich steht nirgends geschrieben, dass man nur einen Menschen lieben kann!

Treue: vom Wert der Loyalität
Autor: Andreas Hauber / Regie: Sabine Kienhöfer
Treue in Beziehungen klingt in den Ohren mancher Menschen beinahe antiquiert. Ist der moderne Mensch doch frei, selbstbestimmt und unabhängig. Und wieso sollte er das dann nicht auch in seinen Beziehungen sein? Üblicherweise denkt man, wenn von Treue oder Untreue die Rede ist, sofort an Sexualität. Beinahe so, als würde sich Treue nur auf das Körperliche zwischen zwei Menschen beziehen. Dabei steckt in dem Begriff viel mehr und er geht viel tiefer. Nicht zuletzt ist die Treue eng mit dem "Vertrauen" verwandt. Natürlich waren sich Menschen in allen Zeiten zeitweise oder auch grundsätzlich untreu. Auch wenn sie sich Treue versprochen haben. Aber nur weil das so ist, muss das nicht heißen, dass die Treue wertlos geworden ist. Treue ist in ihrer Vielschichtigkeit nicht nur eine Tugend, sondern letztendlich ein wesentlicher Pfeiler unseres Zusammenlebens. Wobei sie nicht rein positiv besetzt ist, wenn sie als völlige Unterwerfung gedeutet wird. "Meine Ehre heißt Treue" war der Wahlspruch der SS zur Zeit des Nationalsozialismus. Treue hat auch Grenzen und es ist Sache von Gesellschaften bzw. Partnern, diese Grenzen auszuhandeln.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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