Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Die großen Ströme der Welt

Colorado River | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 25.04.2013
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Colorado
Amerikas Nil
Von Herbert Becker

Der Ganges
Lebensader und Heiligtum
Von Bettina Weiz

Das Kalenderblatt
25.4.2006
Jungfernfahrt der "Freedom of the Seas"

Der Colorado - Amerikas Nil
von Herbert Becker
Ende des Jahres 1857 fuhr ein Trupp Soldaten mit einem Heckrad-Dampfer von der Mündung des Colorado River flussaufwärts, um dessen mehr als 2.300 Kilometer langen Lauf zu erforschen. Rund 800 Kilometer weit kamen die Männer, dann bereiteten Stromschnellen und Felsblöcke ihrer Reise ein Ende. Fortschrittler, die gehofft hatten, der Colorado möge sich als der große Schifffahrtsweg des amerikanischen Westens erweisen, waren enttäuscht. Dennoch wird der Fluss auch der Nil Amerikas genannt: Als Fremdlingsstrom durchquert er wüstenähnliche Gegenden, er führt große Mengen von Schlamm und Geröll mit sich, riesige landwirtschaftlich genutzte Gebiete sind von seinem Wasser abhängig und zur Gewinnung von Strom wird er an vielen Stellen aufgestaut. Eine Dampferfahrt von der Colorado-Mündung aufwärts wäre heute nicht mehr möglich: Der einst wilde Fluss wird so intensiv genutzt, dass er nur noch als schadstoffverseuchtes Rinnsal im Golf von Kalifornien ankommt.

Der Ganges - Lebensader und Heiligtum
von Bettina Weiz
Von einer Eishöhle im Himalaya bis in die brütende Hitze am Golf von Bengalen fließt der Ganges quer durch Indien, auf einer Strecke wie von Bayern nach Anatolien. Sein Wasser stillt den Durst von Millionen von Menschen und lässt Korn und Reis gedeihen. Schon im vierten Jahrhundert vor Christus berichtet der griechische Botschafter Megasthenes von den Bewässerungseinrichtungen in dieser alten Zivilisation. Aber der Fluss ist mehr als die Lebensader von Nordindien. Er ist auch ein Heiligtum: Ganga, Göttin und Tochter des Königs vom Himalaya. Sie kam auf die Erde, als sie in einer schrecklichen Dürre darum angefleht wurde, und hätte Gott Schiwa sie nicht in seinem verfilzten Haar aufgefangen, dann hätte sie mit ihrer Wucht die Welt aus den Angeln gehoben. Bettina Weiz erzählt von dem Fluss, der in Indien übrigens auch weit weg von seinem eigentlichen Einzugsgebiet höchst wichtig ist: der Vorstellung nach ist nämlich alles Wasser in Indien "Ganga".

Redaktion: Gerda Kuhn
Manuskripte zum Herunterladen:
www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/manuskripte/index.html

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