Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Filmgrößen - Billy Wilder und Friedrich Holländer

Billy Wilder | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 03.02.2015
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

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"Nobody’s perfect". Mit diesem Bonmot endet einer von Billy Wilders beliebtesten Filmen: "Manche mögen's heiß". Wilder erlangte mit seinem filmischen Schaffen aber eine Perfektion, die in der Filmgeschichte einzigartig ist. Ob Komödie, Drama oder Film Noir - Werke wie "Sunset Boulevard", "Frau ohne Gewissen", "Sabrina", "Eins, Zwei, Drei" oder "Das verflixte 7. Jahr" mit Marilyn Monroe haben Wilders Rang als einem der begabtesten Filmemacher aller Zeiten zementiert. Am Set gleichermaßen Diktator und Schelm, hat er das klassische Hollywood-Kino mit europäischen Akzenten verschmolzen und geprägt. Geboren 1906 im heute polnischen Sucha, arbeitete er als Reporter in Wien und Berlin, ehe er, nach der Machtergreifung der NSDAP, erst nach Paris, dann nach Hollywood emigrierte. Kritisch beobachtete Wilder den "American Way of Life", die erfolgsversessene Gesellschaft, an der seine oft labilen Helden mitunter zugrunde gehen. Und er ließ seine Protagonisten immer wieder in falsche Identitäten schlüpfen. Mit sechs Oscars und 21 Nominierungen wurde Wilder geehrt, der nie die Technik in seinen Filmen in den Vordergrund rückte, sondern stets betonte: "Drei Dinge braucht ein guter Film: erstens ein gutes Drehbuch, zweitens ein gutes Drehbuch und drittens ein gutes Drehbuch."
Spiel doch mal was, Fritz! Und Fritz spielt was. Das kann er, das hat er schon immer gekonnt. Spiel doch was, Fritz, das Filmteam braucht einen "Schimmel", ein Platzhalter-Lied für eine noch ausstehende Komposition. Also greift Fritzn in die Tasten und singt drauflos: "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt …" Weltruhm! Friedrich Hollaender, der kleine-große Friedrich, wie ihn Charlie Chaplin nannte, hatte ein Leben wie eine Achterbahn - er hatte Erfolg, Liebe, Geld - er verlor alles - und kämpfte sich immer wieder hoch. Die frühen Jahre inmitten der Berliner Künstlerbohéme, schmissige Lieder und pfiffige Texte, Revuen und Amouren - dann die Weltkriege, Naziverfolgung, Armut. Durch eine abenteuerliche Flucht in letzter Minute kommt Hollaender gerade noch mit dem Leben davon. Unter den Emigranten in Paris herrscht Verzweiflung, Selbstmorde sind an der Tagesordnung. Für Hollaender nimmt die Achterbahn wieder Fahrt auf, er schafft es nach Hollywood und arbeitet mit Größen wie Lubitsch und Billy Wilder, Greta Garbo, Cary Grant, Humphrey Bogart, Marilyn Monroe. Viele von Hollaenders Liedern sind bis heute Kult, und sein Leben - nun ja, sicherlich von Kopf bis Fuß starker Tobak!

Redaktion: Petra Herrmann
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