Bayern 2

     

Breitengrad Geschlossene Gesellschaft am offenen Meer

Am Malecón sitzen Kubaner und Touristen mit Blick auf die kubanische Hauptstadt | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 26.07.2017
14:05 bis 15:00 Uhr

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Havannas Uferstraße Malecón - geschlossene Gesellschaft am offenen Meer
Von Anne-Katrin Mellmann

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Trotz wirtschaftlicher Öffnung bleibt Kuba ein isoliertes Eiland - die letzte Bastion des Sozialismus in Lateinamerika. Ein Symbol der Grenzen des Systems ist der Malecón, die Uferstraße von Havanna, der „Boulevard der Sehnsüchte“, oder die „letzte Mauer des Kalten Kriegs“, wie der EU-Botschafter und Autor Herman Portocarero meint. Der Malecón zeigt die Veränderungen des Landes: Einige der wenigen Internet-Hotspots befinden sich an der acht Kilometer langen Mauer, an der sich die Wellen des Atlantiks brechen. Hunderte versammeln sich Abend für Abend und öffnen Fenster zur Welt. Am US-Botschaftsgebäude darf seit fast zwei Jahren wieder die US-Flagge wehen. Der Malecón stehe aber auch für die Dramatik Kubas, sagt Schriftsteller Leonardo Padura. Tausende flohen von hier aus in das nur 90 Meilen entfernte Florida. Heute sei die Ferne der Anfang von etwas Neuem: Einige Kubaner können inzwischen reisen. Nach Jahrzehnten der Eiszeit laufen wieder US-Kreuzfahrtschiffe in den Hafen von Havanna ein und bringen Touristen. Die lassen sich in US-amerikanischen Autos aus den 1950er Jahren über die kaum befahrene Uferstraße chauffieren. Die Fahrer freuen sich über gute Umsätze.

Breitengrad - die Auslandsreportage

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