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Max Schmidt, Philologenverband G8 oder G9? - "Eltern und Schüler wollen den längeren Weg"

Zukünftig sollen Schulen sowohl G8 und G9 anbieten können, plant die Staatsregierung. Max Schmidt, der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbandes, hält wenig von dieser Idee. G9 sollte die Regel sein, meint er in der radioWelt auf Bayern 2.

Stand: 02.08.2016

Max Schmidt, Vorsitzender des Bayerischen Philologenverbandes | Bild: picture-alliance/dpa

Die Entscheidung der Staatsregierung, den Gymnasien zu überlassen, ob sie ein 8- oder 9-stufiges Gymnasium bis zum Abitur anbieten, hält Max Schmidt, der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbandes, für wahltaktisch motiviert.

"Ich denke, man möchte die alten Positionen nicht ganz verlassen, aber man möchte die anstehende Entscheidung noch verschieben bis nach der Wahl, und das halte ich für den falschen Weg."

Max Schmidt in der radioWelt auf Bayern 2

G9 sollte die Regel sein, mit Förderung für die Begabteren

Die Gymnasien würden künftig nach dem Zulauf entscheiden, so Schmidt in der radioWelt. "Und angesichts der Verhältnisse und Aussagen, die wir haben, wissen wir, dass die Masse überall wo es gehen wird den etwas gedehnteren Weg wählen wird".

Schmidt plädierte dafür, besonders begabte Schüler in einer Regel-G 9-Schule betreut zu fördern und damit den Schülern die Entscheidung zu überlassen, welchen Weg zum Abitur sie wählen wollen. "Wir brauchen ein Gymnasium, das von 9 Jahren her gedacht ist - und in dem die, die schneller sein können und wollen, die Möglichkeiten finden", forderte Max Schmidt.

G8 und G9 an einer Schule - ein organisatorisches Problem

Beide Modelle an einer Schule anzubieten, hält der Verbandsvorsitzende oftmals für unmöglich. Viele Schulen könnten schon aus Platzgründen nicht zwei Modelle anbieten, betonte er. "Die organisatorische Planung ist schon bei den verschiedenen Sprachenfolgen, bei den verschiedenen Zweigen bei zwei Gymnasien an einem Standort in der Regel extrem schwierig"

Außerdem bedürfe es bei einem Zwei-Wege-Gymnasium deutlich mehr Lehrkräfte und damit auch Räume, und das wiederum werde die Kosten für den Freistaat spürbar erhöhen, sagte Max Schmidt.


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