Geld fürs Studium Wie man das richtige Stipendium findet
Nur wer hochbegabt oder bedürftig ist, hat Chancen auf ein Stipendium? Irrtum! Das Angebot ist groß. Wie man sich im Stipendien-Dschungel zurecht findet, erklärt Mira Maier, Gründerin der Internetplattform mystipendium.de.
Stipendien wie Sand am Meer
In Deutschland werden derzeit gut 2.500 Stipendienprogramme angeboten. Aber nicht nur von großen bekannten Organisationen oder Stiftungen, sondern auch von vielen kleinen. Der Tipp von Mira Maier: Gerade bei den kleinen lohnt es sich, sich zu bewerben. Denn auch wenn die nur ein oder zwei Plätze pro Jahr anbieten, ist die Bewerberzahl oft um ein Vielfaches geringer als bei den bekannten Stipendien-Gebern.
Wie wird ein Stipendium vergeben?
Gründerin Mira Maier
Bei der eigenen Stipendiensuche für ihre Doktorarbeit musste Mira Maier feststellen, dass Deutschland ein wahrer Stipendien-Dschungel ist. Dabei kam ihr die Idee, die Programme in einer Online-Datenbank zu sammeln, um so anderen Bewerbern die Suche zu erleichtern. Sie gründete die Online-Plattform Mystipendium.de.
Wieso ein Bewerber ein Stipendium bekommt, ist ganz unterschiedlich. Insgesamt mehr als vierzig Auswahlkriterien hat Mira Maier unter den tausenden Programmen ausgemacht. Gute Noten oder Hochbegabung spielen dabei seltener eine Rolle, als viele denken. Auch müssen die Bewerber nicht zwangsläufig bedürftig sein. Kriterien können hingegen etwa der Wohnort, der Geburtsort, das Studienfach oder der Beruf der Eltern sein. Manche Stiftungen legen zum Beispiel Wert darauf, dass man im gleichen Ort wie der Stiftungsgründer geboren ist, hat Mira Maier festgestellt. Wer also nur mittelmäßig im Studium abschneidet, sollte sich nicht entmutigen lassen, sich nach einem Stipendium umzusehen.
Wie funktioniert mystipendium.de?
Die Onlineplattform arbeitet mit einem Matching-Verfahren. Wer sich bei der Suche helfen lassen will, beantwortet in einem Fragebogen vierzig Fragen, zum Beispiel zum Wohnort, Geschlecht, Studienfach usw. Das dauert insgesamt fünf Minuten, danach bekommt man nur diejenigen Programme angezeigt, die zu einem passen. Das sind im Schnitt zwischen zehn und zwanzig. Wer sich dort bewirbt, hat hohe Chancen, verspricht Mira Maier.
Wann sollte ich mich bewerben und auf wie viel Geld kann ich hoffen?
Für jeden Studienabschnitt kommen Stipendien in Frage. Aber grundsätzlich empfiehlt Mira Maier: Je früher man sich bewirbt, um so mehr Auswahl hat man. Aber selbst wer erst im vorletzten Semester sucht, hat noch eine potentielle Auswahl von mehreren hundert Stipendien. Die Ausbeute ist ganz unterschiedlich: Von Einmalzahlungen bis hin zur Finanzierung des gesamten Bachelor- oder Masterstudiums ist alles drin. Mit maximal 60.000 Euro sind Stipendien derzeit dotiert.