Bayern 2 - Notizbuch


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Fisch aus nachhaltiger Produktion Was leistet das ASC-Siegel?

Nach Angaben des bayerischen Verbraucherschutzministeriums wächst ein Drittel aller Fische inzwischen in Aquakultur auf. Doch diese Zuchtweise hat nicht nur Vorteile, sie wirkt sich oft auch ungünstig auf das Meer und den Fisch aus. Im Handel gibt es für Fisch aus Aquakultur ein Label, das für Transparenz sorgen soll: das ASC-Siegel.

Stand: 21.05.2015

Aquakultur: Pangasiuszucht in Teichwirtschaft mit Süßwasser in Vietnam  | Bild: Philipp Kanstinger

Kann man oder kann man nicht - reinen Gewissens Fisch kaufen, der im Meer, im Fluss oder im See gefangen wurde? Also doch lieber Fisch aus der Aquakultur? Aber da hört man auch immer so unangenehme Sachen. Wie werden die Fische gehalten, wie steht es um das Futter?

Notizbuch-Gespräch am 21. Mai

Das ASC-Siegel, ASC steht für Aquaculture Stewardship Council, zertifiziert nachhaltig arbeitende Fisch- und Meeresfrüchtezuchten. Der ASC wurde 2010 von der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund for Nature) mitbegründet und ist eine eigenständige, unabhängige und nichtprofitorientierte Organisation. "Was leistet das ASC-Siegel?", fragt das Notizbuch Philipp Kanstinger, Hydrobiologe und Experte beim WWF für Aquakultur und Seafood-Zertifizierungsprogramme.

Teichwirtschaft und Marikultur

Woher kommt zum Beispiel der schmackhafte und günstige Pangasiusfisch, den man immer öfter in deutschen Tiefkühlregalen findet? Die Antwort lautet: aus Aquakultur in Vietnam. Genauer gesagt aus Teichwirtschaft; damit teilt er das Schicksal zum Beispiel deutscher Karpfen. Auch der Pangasius ist ein Süßwasserfisch, nur dass er natürlicherweise in den Flüssen Thailands, Vietnams, Laos und Kambodschas lebt. Durch Überfischung ist er bereits stark dezimiert.

Marine Aquakultur mit Netzkäfigen: Doraden-Zucht im Mittelmeer in Griechenland

Die Aquakultur im Meer wird auch als Marikultur bezeichnet. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, Fische zu züchten. Die gängigste ist die Zucht in Netzgehegen. Je nach Fischart befinden sich die Netzkäfige im Brackwasser, in Fjorden oder in geschützten Buchten in Küstennähe.

"Ein Problem ist die Belastung der Meerestiere mit Antibiotika aus asiatischen Ländern. Da die Fischzucht standortgebunden ist, leidet der Gewässerboden. Unterhalb der Netzgehege ist er häufig durch Schlammablagerungen durch Exkremente und Futterreste verdreckt, das natürliche Bodenleben stirbt ab."

vis.bayern.de/ernaehrung/lebensmittel/gruppen/aquakultur.htm


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