Bayern ausgeplündert? Raubgräber bedrohen das archäologische Erbe
Raubgräber bedrohen das archäologische Erbe – nicht nur in Bayern. Seit Metallsonden billig für ein paar hundert Euro zu haben sind, wächst die Szene zunehmend – mit dramatischen Folgen.
Die Schatzsucher interessieren sich nur für das wertvolle Schmuckstück oder die Münze und zerstören beim Graben die Fundstätte, die so archäologisch wertlos wird. Das Landesamt für Denkmalpflege versucht inzwischen, die Sondengänger als „Hobbyarchäologen“ einzubinden, um die Schäden zu begrenzen.
Große Diskussionen gibt es um die Ankaufspolitik von Museen wie der bayerischen Archäologischen Staatssammlung – wenn sie Funde unklarer Herkunft kaufen, sind die zwar für die Öffentlichkeit gesichert. Gleichzeitig fließt aber Geld in einen Antikenhandel, der von Kritikern als Hehlerei betrachtet wird. Weil es in Bayern als einem der wenigen Länder weltweit kein sogenanntes „Schatzregal“ gibt, also Bodenfunde nicht automatisch dem Staat gehören, muss der Staat zudem erhebliche Geldmittel aufwenden, um Fundgut anzukaufen. Gleichzeitig schafft die geltende Regelung den Anreiz, Fundorte zu verschleiern.
(Erstsendung 2011)