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Nachwuchs für den roten Teppich Münchner gewinnt Studentenoscar

Zum Geburtstag einen Oscar! Der Münchner Filmstudent Alex Schaad ist in der Nacht in Los Angeles mit dem Studenten-Oscar geehrt worden. Sein ausgezeichneter Film heißt "Invention of Trust". Die deutsche Bilanz kann sich sehen lassen: Es gab zwei Mal Gold und einmal Silber .

Von: Katharina Wilhelm

Stand: 23.09.2016

HFF-Student Alex Schaad gewinnt Studentenoscar | Bild: picture-alliance/dpa/Sven Hoppe

Alex Schaad von der Hochschule für Fernsehen und Film in München bekam von der Academy of Motion Picture Arts and Scienes den Oscar für seinen Film “Invention of Trust”.  Der HFF-Student schrieb Buch und führte Regie, Kameramann war Ahmed El Nagar und die Produktion betreute Richard Lamprecht.

Zu sehen wann und wo?

Die HFF München zeigt den Kurzfilm von Alex Schaad im Rahmen der Langen Nacht der Münchner Museen am 15. Oktober 2016. Im Februar 2017 ist "Invention of Trust" im BR Fernsehen zu sehen.

Dass er einen Preis erhalten würde, wusste Schaad schon seit dem 30. August, seinem Geburtstag. Offen war, wie gut er abschneiden würde. Gestern Abend erhielt er in Los Angeles nun den goldenen Oscar. In dem 30-minütigen Film geht es um ein dubioses Internetunternehmen und den Missbrauch von privaten Daten, ein hochaktuelles Thema. 5.000 Euro Preisgeld gibt es für die goldene Auszeichnung. Für Schaad waren aber vor allem die Tage rund um die Verleihung spannend:

"Ich hab die Zeit genutzt um mich mit Leuten über das Handwerk zu unterhalten. Mir war es nicht so wichtig, unbedingt an Leute zu geraten, die mir Jobs verschaffen können, sondern ich fand's toll, mit Leuten sprechen zu können, die mir erzählt haben von ihren Erfahrungen. Von dem, was sie gemacht haben, um bessere Filmemacher zu sein."

Alex Schaad

In der gleichen Kategorie, nämlich bester ausländischer Spielfilm wurde auch Felix Ahrens von der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf mit Silber ausgezeichnet, für seinen Thriller “Am Ende der Wald”. Für Ahrens war der Abend: "Einfach nur geil."

Zweites Gold geht nach Köln

Die Studenten-Oscar-Medaille.

Ebenfalls mit  Gold wurde Ahmad Saleh für den besten ausländischen Animationsfilm ausgezeichnet. Saleh studiert an der Kölner Kunsthochschule  und hatte dort die deutsche-jordanische Koproduktion “Ayny - my Second Eye” entwickelt. Der Film handelt von Flüchtlingen, die ihre Häuser, ihre Heimat und ihre Grundrechte verloren haben und beruht auf einer Geschichte, die Saleh selbst erlebt hat.

Für ihn seien Preise oder Kontakte weniger wichtig, sagte Saleh. Er wollte vor allem eines: seine Geschichte erzählen.

Gute Kontakte sind die halbe Karriere

Die Acadamy hatte die jungen Filmemacher für ein paar Tage nach Los Angeles geladen, natürlich geht es auch darum, Kontakte zu knüpfen. Denn es gilt: wer hier gewinnt, kann seine Filme auch bei den traditionellen Oscars in der Sparte Kurzfilm einreichen. Alex Schaad ist überzeugt: Der Erfolg mit "Invention of Trust" wird ihm Türen öffnen, durch die er jetzt noch gehen müsse: "Ich liebe die Arbeit, ich finde, das ist der tollste Beruf der Welt und solange ich die Möglichkeit habe, zu arbeiten, bin ich unglaublich glücklich." Einen Vertrag hat er bereits in der Tasche: Alex Schaads nächster Film "Endling" entsteht in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk.

Die Studenten-Oscars werden seit den 70er Jahren verliehen – sie verlaufen getrennt von den Acadamy Awards. Mit der Auszeichnung befinden sich die Nachwuchstalente jedenfalls in bester Gesellschaft – denn unter den Gewinnern früherer Studenten-Oscars sind einige Regisseure, die später auch mit dem Oscar ausgezeichnet wurden, beispielsweise Robert Zemeckis für “Forrest Gump” und “Toy Story”-Regisseur John Lasseter. Vielleicht sieht man sich also auch bei den anderen Oscars bald wieder …


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