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Siemens Betriebsräte kritisieren Kaeser

In Berlin treffen sich derzeit die Arbeitsnehmervertreter von Siemens. Schon im Vorfeld der jährlichen Betriebsräteversammlung war deutliche Kritik am Kurs des Managements laut geworden. So befürchtet etwa die Gewerkschaft IG Metall einen schleichenden Rückzug der Produktion aus Deutschland. Auch ein Vorstoß von Konzernchef Joe Kaeser sorgt für Widerspruch.

Von: Stephan Lina

Stand: 23.11.2016

Siemens-Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser auf der Jahrespressekonferenz 2016 | Bild: Andreas Gebert/dpa

Erst vor kurzem hatte Siemens-Chef Joe Kaeser bei einem Auftritt auf einem Wirtschafts-Forum Sympathie gezeigt für die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens. So könne man unter anderem Menschen sozial auffangen, die von der Geschwindigkeit der Globalisierung abgehängt werden.

Die IG Metall und das trojanische Pferd

Siemens-Chef Joe Kaeser

Bei der IG Metall sieht man das völlig anders. Die Gewerkschaft spricht in einem aktuellen Netz-Post von einem trojanischen Pferd. Unternehmen könnten Löhne drücken und sich gleichzeitig aus der Diskussion um ihre gesellschaftliche Verantwortung stehlen.

Bekenntnis zu Osram gefordert

Den Siemens-Betriebsräten brennen aber auch konkrete Unternehmens-Entwicklungen auf den Nägeln. Sie beobachten unter anderem die Börsenpläne für die Medizintechnik-Sparte Healthineers mit Argusaugen.

Dort müssten die Garantien für die Beschäftigten auch nach einem solchen Schritt weiter gelten. Zudem wird kritisiert, dass der Konzern in seinen deutschen Fabriken mehr und mehr Fertigungstiefe verliere. Und nicht zuletzt fordern Belegschaftsvertreter ein klares Bekenntnis zu Osram, wo Siemens immer noch Großaktionär ist.


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