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Borkenkäfer-Invasion Große Gebiete Oberbayerns befallen

Bayerns Forstminister Helmut Brunner warnt vor einer starken Vermehrung der Borkenkäfer. Auch große Teile Oberbayerns sind betroffen, daher sollen Waldbesitzer in den nächsten Wochen ihren Bestand gründlich auf Befall kontrollieren.

Von: Sabine Weis

Stand: 11.07.2016

Eine Gefahr auch für den Wald in Bayern: der Borkenkäfer. Hier bohrt sich ein Borkenkäfer in die Rinde. | Bild: picture-alliance/dpa

Besonders gefährdet sind die Landkreise Starnberg und Weilheim. Rund um den Starnberger See haben die Borkenkäfer viele Wälder bereits akut befallen. Als besonders in Gefahr gilt auch der Großraum München und Ingolstadt, die Kreise Fürstenfeldbruck, Ebersberg und Rosenheim, ebenso wie Mühldorf am Inn, Altötting.

Wälder sollten kontrolliert werden

Laut Forstminister Brunner ist in den nächsten Tagen mit einem weiteren großen Schwärmflug der Käfer zu rechnen. Waldbesitzer sollten daher in den kommenden Wochen ihre Wälder genau und regelmäßig kontrollieren und betroffene Bäume entrinden oder mindestens 500 Meter aus dem Wald transportieren.

Fachleute raten außerdem, die dazugehörenden Baumkronen zu häckseln, um auch die Brutstätten im Laub oder den Nadeln zu zerstören. Wegen des milden Winters haben dieses Jahr offenbar viel mehr Käfer als sonst im Boden und vor allem in befallenen Fichten überwintert. Ob ein Baum befallen ist oder nicht, lässt sich unter anderem daran erkennen, dass sich am Stamm braunes Bohrmehl befindet, die Rinde abfällt, und sich die Krone von oben nach unten braun verfärbt.

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Barbara, Montag, 11.Juli 2016, 20:27 Uhr

2. Wenn täglich ganze Hektarflächen zugebaut werden,

dann braucht man sich nicht wundern, wenn die Wälder und Fluren keinen Platz mehr haben. Wenn die Bevölkerungsexplosion so weitergeht, auf den Straßen kein Durchkommen mehr ist und alles zugebaut wird, dann kann bald keiner mehr leben. "Ihr sollt die Erde ERFÜLLEN, aber nicht ÜBERFÜLLEN", so heißt es in der Bibel!

Hirmschnalz, Montag, 11.Juli 2016, 14:37 Uhr

1. Monokultur

Bitte nennen Sie das nicht Wald, das sind Monokulturen von nicht gebietsheimischen Arten (die Fichte ist in den Bergen zuhause und nicht im Flachland). Dass solche Plantagen anfällig gegen "Schädlinge" sind, ist klar. Und mit dem Klimawandel hat der Mensch noch einen Mechanismus in Gang gesetzt, der Natur den Garaus zu machen.

  • Antwort von Waldanrainer, Montag, 11.Juli, 15:49 Uhr

    Hirnschmalz, der Borkenkäfer hat nichts mit einem Klimawandel zu tun, sondern mit der Verwahrlosung der Wälder beziehungsweise Baumplantagen. Der Käfer ist die Waldpolizei und setzt sich Totholz oder krankes Holz, das er zusammen mit Pilzen und anderen Nützlingen für die nächste Generation Wald aufbereitet. Wenn derzeit mal wieder ein übermäßiger Borkenkäferbefall zu verzeichnen ist, liegt das daran, daß die Wälder zum großen Teil nicht mehr bewirtschaftet werden und viel Totholz herumliegt. Insbesondere die sog. urbanen Waldbesitzer scheren sich nicht um ihren Wald und lassen ihn verkommen, wohl auch aus Unvermögen.
    Andererseits: Ist es wirklich so schlimm, wenn die unnatürlichen Plantagen auf natürliche Weise verschwinden?

  • Antwort von Hirmschnalz, Dienstag, 12.Juli, 08:17 Uhr

    @Waldanrainer, ich gebe Ihnen recht: Da es sich nicht um einen Waldschädling handelt, sondern um ein wichtiges Glied im natürlichen Gleichgewicht, ist es nicht schade um die vertrockneten Fichtenstangen.
    Das vermehrte Auftreten des Käfers in den letzten Jahren hat aber mit dem milden Winter zu tun und damit eben schon mit dem Klimawandel.
    Ob die Waldbesitzer, darunter insbesondere die Bayerischen Staatsforsten, aufgrund dieser Misere aber umdenken und einen natürlichen Mischwald anstreben werden, darf bezweifelt werden. Da kann man ja nicht mit PS-starken "Harvestern" durchpflügen.

  • Antwort von Hirn ohne Schmalz, Donnerstag, 14.Juli, 09:50 Uhr

    Schade, dass das Wissen vieler Menschen um die Waldwirtschaft so gering und das Gerede so groß ist.
    Der Käfer setzt sich niemals in (altes) Totholz, er befällt frisches und relativ frisches Holz. Ist das Holz zu trocken, wird es vom Buchdrucker nicht genutzt.
    Mit dem milden Winter hat das garnichts zu tun, das Gegenteil ist der Fall: Ist der Winter mild, braucht der Käfer mehr Energie und die Antagonisten werden weniger geschwächt. Das Aufkommen hat mehr mit dem letzten, trockenen Sommer zu tun.
    Der Waldumbau darf zwar bezweifelt werden, braucht aber nicht, dann es ist Fakt, dass die Wälder gemischter werden - aktiv durch die Bewirtschafter, insbesondere die Staatsforsten, und passiv, wenn denn der Wildbestand stimmt.
    Insbesondere in Laubwäldern empfiehlt sich die Aufarbeitung mit den von Ihnen geliebten Harvestern, denn die Aufarbeitung von Laubholz ist extrem gefährlich (Totäste, Spannung in den Stämmen).
    Und schließlich fragt die Gesellschaft hauptsächlich Nadeholz nach.