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Zum Start ins Ausbildungsjahr Aktuell 1.500 Lehrstellen unbesetzt

Diesen Donnerstag - also am 1. September - beginnen auch in Oberbayern viele Jugendliche ihre Lehre. Die Handwerkskammer für München und Oberbayern meldet einen Zuwachs von etwa 5 Prozent bei den Lehrlingen. Dennoch gibt es Engpässe.

Stand: 29.08.2016

Zwei Schüler kochen zur AusbildungsOrientierung in einer Lehrküche  | Bild: dpa/Patrick Pleul

Aber noch immer sind etwa 1.500 Lehrstellen unbesetzt, und das in allen Berufsgruppen, erklärt der Vizepräsident der Handwerkskammer Franz Xaver Peteranderl. Für die Lehrlinge in spe ist das natürlich eine komfortable Lage:

"Von dem her ist es auch für die Lehrlinge eine gute Situation: Sie können sich umschauen, sie können verschiedene Betriebe anschauen, wo sie sich wohler fühlen, dort können sie auch hingehen, vielleicht auch den Betrieb mal genauer unter die Lupe nehmen, um sich dann letzten Endes für den entsprechenden Betrieb zu entscheiden."

Vizepräsident der Handwerkskammer Franz Xaver Peteranderl

Inzwischen wollen die meisten Schüler heutzutage Abitur machen. Das ist durchaus eine sehr gute Grundlage für die Universität, allerdings verlassen dann rund 30 Prozent der Studenten die Universität wieder ohne einen Abschluß. Genau die können im Handwerk sehr gut gebraucht werden. Wer eine Mittlere Reife oder einen qualifizierten Hauptschulabschluß bestanden hat und sich danach gut in der Lehre bewährt, kann rasch auf eine Meisterschule gehen - betont Franz Xaver Peteranderl. Was viele nicht wissen: Wer einen Meisterabschluß hat, ist im Anschluß berechtigt, noch auf eine Hochschule gehen, und zwar zu allen Studienfächern.

Wer dann mit abgeschlossener Meisterprüfung noch ein Bachelor-Studium dransetzt, ist oft heiß begehrt von den Betrieben, weil er über viel mehr Erfahrung verfügt als jemand, der nur studiert hat. Er weiß etwa öfters, wie eine gute Buchhaltung aussieht, wie man auf den Kunden zugeht, wie man einen Betrieb gründet etc.

"Jeder Betrieb würde so einen Mann oder so eine Frau mit Handkuß nehmen."

Franz Xaver Peteranderl

Mit der App eine Lehrstelle finden!

Das Hauptproblem ist oft, dass Jugendliche und Unternehmen nicht zueinander finden: Gerade Handwerksberufe stellen oft keine Informationen online. Jugendliche nutzen jedoch gerade die mobilen Dienste via Smartphone, um sich zu informieren. Nun gibt es eine kostenlose App, um diese Lücke zu füllen: Sie heißt "TalentHero" und kann sowohl für Android als auch für iOS kostenlos heruntergeladen werden. Aktuell werden dort rund 20.000 Stellen deutschlandweit angeboten.


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