17

Kriminell am Telefon Schock-Anrufer steht in Passau vor Gericht

Immer wieder berichtet die Polizei von der Betrugsmasche "Enkel-Trick" und von "Schock-Anrufen". Nur selten gelingt es, die Täter zu fassen. In Passau muss sich jetzt jedoch ein 22-jähriger Mann aus Litauen wegen genau solcher Schock-Anrufe vor Gericht verantworten.

Stand: 16.07.2015

Amtsgericht Passau - Eingang | Bild: BR/Martens

Der Angeklagte soll sich darauf spezialisiert haben, Menschen mit russischem Migrationshintergrund übers Ohr zu hauen, sagt Amtsgerichtsdirektor Joachim Peuker.

Erfundene Geschichte von Autounfall der Eltern im Urlaub

Im vorliegenden Fall soll der Mann ein 16-jähriges Mädchen in Passau angerufen haben. Dabei gab er an, ihre Eltern hätten mit dem Auto im Ausland einen kleinen Jungen angefahren. Nun müssten sofort 30.000 Euro Schmerzensgeld gezahlt werden, sonst dürften die Elten das Land nicht verlassen. Nach Informationen der Staatsanwaltschaft brachte das Mädchen daraufhin tatsächlich 5.000 Euro aus verschiedenen Quellen zusammen. Die Übergabe scheiterte jedoch, weil die Eltern zuvor von ihrer Reise nach Hause gekommen waren und sich der Betrug rechtzeitig aufgeklärt hatte.

Gehört er zu einer Betrügerbande?

Der angeklagte Mann aus Litauen gesteht einen Teil der Taten. Allerdings gibt er an, er sei in diesem Fall nur als Fahrer tätig gewesen. Ermittelt werden konnte er über die Nummer seines Mobiltelefons. Da der Mann offenbar Kontakt zu anderen Tatverdächtigen in ähnlichen Fällen hatte, vermutet die Staatsanwaltschaft, dass der 22-jährige Mitglied einer Betrügerbande war, die sich auf Schockanrufe spezialisiert. Das konnte bisher nicht eindeutig bewiesen werden - auch, weil der Angeklagte keine Namen preigegeben hat.


17