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Heimlich Nachfolger gesucht Vorstand der Rottal-Inn-Kliniken schmeißt hin

Die Stelle als Vorstand bei den Rottal-Inn-Kliniken soll neu besetzt werden - der bisherige Vorstand, Alexander Zugsbradl, erfährt davon zuerst nichts. Wegen der Heimlichtuerei schmiss er hin. Jetzt wird ein Nachfolger gesucht.

Von: Marcel Kehrer

Stand: 10.10.2016

Symbolbild: Eine OP-Schwester greift nach einer Zange | Bild: picture-alliance/dpa

Aus Empörung darüber, dass ihn Landrat Michael Fahmüller (CSU) auf diese Weise infrage stellt und ihn nicht zur Sitzung eingeladen hatte, legte er sein Amt nieder. Landrat Fahmüller rechtfertigt die Sitzung damit, dass Klinik-Vorstand Zugsbradl immer wieder ihn als Begründung für Entscheidungen und Veränderungen vorgeschoben habe. Zudem seien Punkte aus dem Optimierungskonzept nicht angegangen worden. Inzwischen räumt der Landrat ein:

"Es war sicher nicht die richtige Entscheidung, eine Sitzung des Verwaltungsrates zur Ausschreibung der Vorstandsposition anzusetzen, ohne Herrn Zugsbradl davor von diesem Tagesordnungspunkt zu unterrichten."

Landrat Michael Fahmüller

Ziel sei gewesen, "ergebnisoffen" zu diskutieren und ein Meinungsbild abzufragen. Mit Zugsbradl selbst habe er erst nach der Sitzung sprechen wollen, so Fahmüller: "In dieser geplanten Sitzung hätte seine Anwesenheit keinen Sinn ergeben, sondern eine offene Diskussion zumindest nicht leichter gemacht".

Klinik schreibt wieder schwarze Zahlen

Landrat Michael Fahmüller

Die Rottal-Inn-Kliniken mit den Standorten Eggenfelden, Pfarrkirchen und Simbach am Inn bemühen sich seit Jahren um mehr Wirtschaftlichkeit, zuletzt schafften sie nach mehreren Minus-Jahren wieder schwarze Zahlen. Geplant ist im Rahmen eines neuen Gesamtkonzepts unter anderem, ambulante Operationen am Standort Pfarrkirchen zu konzentrieren.

Der Eggenfeldener Chefarzt Professor Marc Wick hatte sich darüber in einem Brief an Kreisräte und Verwaltungsräte aber kritisch geäußert. Die Gewerkschaften sehen das Problem auf höherer Ebene angesiedelt: Die Krankenhausfinanzierung müsse aufgestockt werden, so Verdi. Der Pflegenotstand in Deutschland lasse sich durch gesetzliche Vorgaben für die Personalausstattung von Krankenhäusern in den Griff bekommen.


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