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EZB-Chef Draghi feiert Jubiläum Umstritten, aber fünf Jahre dabei

Seit dem Tag, an dem Mario Draghi vor fünf Jahren für den Chefposten bei der europäischen Zentralbank nominiert wurde, gab es kritische Stimmen vor allem aus Deutschland. Allerdings steht der Italiener für die Stabilität der EU.

Stand: 31.10.2016

EZB-Präsident Mario Draghi | Bild: picture-alliance/dpa; Arne Dedert

Die Bild-Zeitung schrieb mit dem für das Boulevardblatt typischen Mut zum Populismus die Worte "Mama Mia" in eine Schlagzeile. Die Zeitung wollte damit die Vermutung ausdrücken, dass jemand, der aus dem einstigen Hochinflationsland Italien kommt, wohl nicht geeignet sei, um die Stabilität des Euro sicherzustellen. Draghi allerdings empfahl vor seinem Amtsantritt vor fünf Jahren seinen Landsleuten, sie sollten ihre finanzpolitischen Hausaufgaben erledigen, statt über tatsächlichen oder vermeintlichen Druck durch andere Länder zu klagen.

"Haushaltssanierung und schnelleres Wachstum sind nichts, was an Italien von außen herangetragen wird. Das sind Probleme, die in unserem eigenen Interesse gelöst werden müssen. Das ist eine Verpflichtung gegenüber der Jugend. Ich wiederhole: Wachstum und Haushaltssanierung sind stärker eine Pflicht gegenüber der Jugend als gegenüber der heutigen Generation."

Mario Draghi

"Wir werden alles tun, was nötig ist"

Draghi hat seinen Posten als EZB-Chef genutzt, um die Gefahren zu entschärfen, die die hohen Staatsschulden in Griechenland, aber auch in Portugal, Spanien oder Italien für die Gemeinschaftswährung bedeuten. Als besonders starke Aussage galt ein Satz, den Draghi am 26. Juli 2012 sagte:

"Innerhalb unseres Mandats wird die EZB alles tun, was nötig ist, um den Euro zu retten. Und glauben Sie mir, es wird genug sein."

Mario Draghi

Geldpolitische Gegenspieler: Bundesbankpräsident Jens Weidmann (l.) und EZB-Chef Mario Draghi

Damit machte er deutlich, dass die EZB kein grundlegendes Problem darin sieht, etwa Staatsanleihen aufzukaufen. Auch wenn das vorher nicht als die Aufgabe der Zentralbank galt. Vor allem aus Deutschland gab und gibt es dafür viel Kritik. Der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, muss zwar mit Mario Draghi zusammenarbeiten. Den Ankauf von Anleihen hielt er aber von Anfang an für höchst problematisch.


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