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Android-Smartphones Google rechtfertigt "Vorratsdatenspeicherung"

Nach einem Anruf übermitteln Android-Handys Details von Mobilfunk-Telefonaten an Google. Parallelen zur staatlichen Vorratsdatenspeicherung drängen sich auf. Am Wochenende hat der Konzern dazu Stellung genommen. Von Achim Killer.

Von: Achim Killer

Stand: 04.07.2016

Android-Symbol auf einem Display | Bild: picture-alliance/dpa

„Datum und Uhrzeit, Dauer von Anrufen, Telefonnummern“. Was sich liest wie ein Auszug aus den Ausführungsbestimmungen zur Vorratsdatenspeicherung, stammt tatsächlich aus Google’s „Datenschutzerklärung“. Der Konzern behält sich vor, Details zu Mobilfunk-Telefonaten zu speichern.

Datenübertragung nach Telefonat

Ausprobiert haben das Redakteure der Internet-Publikation mobilsicher.de. Sie haben festgestellt, dass Android-Handys nach Telefonaten tatsächlich Daten übermitteln. Welche konnten sie nicht erkennen, da die Übertragung verschlüsselt erfolgt.

Datenschützer alarmiert

Der Datenschützer Peter Schaar spricht von einer möglichen Straftat. Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff sagte, die wolle eine Klarstellung von Google fordern.

Speichern für einen guten Zweck

Gegenüber heise.de hat Google nun erklärt, dass Details zu Mobilfunk-Telefonaten nur übermittelt werden, wenn Dienste und Apps des Konzerns benutzt werden, also nicht bei der bloßen Nutzung eines Android-Smartphones. Außerdem: "Wie wir in unserer Datenschutzerklärung deutlich machen, verwenden wir Daten, um unsere Dienste zu verbessern und ihre Funktion und Sicherheit zu gewährleisten.“ Hinzuzufügen bleibt, dass selbstverständlich auch Ermittlungsbehörden und Geheimdienste sich von ehrenwerten Motive leiten lassen.


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