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Clinton gegen Trump Die Unterschiede in der Wirtschaftspolitik

Donald Trump gegen Hillary Clinton: Die unterschiedliche Steuerpolitik der US-Präsidentschaftskandidaten dürfte ein heftig diskutiertes Wahlkampfthema werden. Doch in der Wirtschaftspolitik zeigen sich auch Gemeinsamkeiten.

Von: Rolf Büllmann

Stand: 12.08.2016

Mitarbeiter verfolgen in der Werkshalle die Rede von Hillary Clinton in der Firma Futuramic, Warren, 11.08.2016 | Bild: picture-alliance/dpa

Weniger gegen mehr Staat

Den Unterschieden in der Wirtschaftspolitik zwischen Donald Trump und Hillary Clinton liegt ein grundsätzlicher, eher philosophischer Unterschied zugrunde - der über die Rolle des Staates. Trump will diesen im Zweifel eher klein halten und warnt davor, wie der Staat der Wirtschaft schaden kann - mit Steuern und Regulierungen. Hillary Clinton wirft er vor, die Wirtschaft zu Tode zu besteuern und zu regulieren. Er dagegen wäre ganz anders und werde Regulierungen massiv zurückfahren und er macht sich für eine weitreichende Steuerreform mit niedrigeren Steuersätzen stark - für Privatleute, und für Unternehmen.

"Ich werde Regulierungen massiv zurückfahren."

Donald Trump, Präsidentschaftskandidat der Republikaner

Clinton dagegen ist der Auffassung, dass der Staat bestimmte Aufgaben zu erfüllen habe, Benachteiligten Chancen eröffnen müsse und dafür Geld braucht. Deshalb würden die Steuern für die Reichen erhöht.

Infrastruktur: Beide wollen investieren

Interessanterweise sind sich beide sehr nahe beim Thema Infrastruktur. Sowohl Trump als auch Clinton fordert, dass in die Infrastruktur investiert werden müsse. Die größte Investition in neue Arbeitsplätze seit dem zweiten Weltkrieg werde das werden , sagt Clinton, wobei staatliche Investitionsprogramme in die Infrastruktur klassische demokratische Politik sind und vom staatskritischen Tea Party-Flügel der Republikaner zum Beispiel strikt abgelehnt werden.

Handelsabkommen: Gemeinsame Ablehnung von TPP

Auf Donald Trump könnten also noch parteiinterne Diskussionen zukommen. Doch nicht nur bei der Infrastruktur - auch bei internationalen Handelsabkommen sind die beiden Konkurrenten nicht so weit voneinander entfernt. TPP, das transpazifische Handelsabkommen, wollen beide nicht unterzeichnen.

Gleichzeitig wollen beide aber die USA nicht vom internationalen Handel isolieren, sondern einfach nur amerikanische Jobs besser schützen. Diese sollen dann auch besser bezahlt werden, sagt Hillary Clinton. Der derzeitige Mindestlohn sei ein Hungerlohn, ihn will sie auf 15 Dollar pro Stunde erhöhen. Was Trump in dieser Frage tun will, ist nicht ganz klar: Einmal sagt er, der Mindestlohn müsse rauf, dann wieder, dass er nicht verändert werden dürfe.

Energiepolitik: Mehr Kohleförderung contra erneuerbare Energien

Deutlicher dann wieder der Unterschied in der Energie- und Klimapolitik. Donald Trump will Kohlekraftwerke bauen und die Kohleförderung in den USA wieder hochfahren. Ölförderung soll auch in bislang geschützen Gebieten möglich sein, das Pariser Klimaschutzabkommen will er aufkündigen. Clinton dagegen will mit ihrem Investitionsprogramm ausdrücklich die erneuerbaren Energien ausbauen:

"Ein Land wird die Supermacht der sauberen Energien werden und Millionen Jobs schaffen, es wird wohl entweder China, Deutschland oder Amerika sein - ich will, dass wir es sind!"

Hillary Clinton, Präsidentschaftskandidatin der Demokraten

Steuerpolitik: Entlastung contra mehr Steuern von Reichen

Doch die große Diskussion der kommenden Monate dürfte sich wohl eher um die Steuerpolitik der beiden Lager entwickeln. Trump, der die Wirtschaft und die Bürger entlasten will, um das Wachstum anzukurbeln - und von seinen Kritikern vorgehalten bekommt, damit würde das Haushaltsdefizit nur noch größer - gegen Clinton, die zumindest von den Reichen verlangen will, dass sie mehr Steuern zahlen, und deren Kritiker sagen: mehr Steuern sind auch nicht die Lösung.

Ach ja, wo wir schon beim Thema Geld sind. Clinton hat nun ihre Steuererklärung veröffentlicht und damit Trump unter Druck gesetzt. Clinton gab an, mit ihrem Mann Bill im vergangenen Jahr 10,6 Millionen US-Dollar eingenommen zu haben. Mehr als sechs Millionen bekam sie für Reden. Trump hatte zunächst angekündigt, seine Einkünfte offenzulegen, dann aber erklärt, das gehe niemanden etwas an.


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Erich, Freitag, 12.August 2016, 23:13 Uhr

1. Der ClintonClan,

hat seit seit vielen Jahren die Macht an maßgeblicher Stelle in Händen! Das alles was Clinton jetzt alles verspricht, hätte sie und ihr Mann schon zigmal wahrmachen können.
Wäre ich Ami, bräuchte ich nicht noch eine Bestätigung, dass sie ihr versprochenes wieder nicht wahr macht.