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Der Preis für grüne Energie Sonne, Wind und Bauernland

Auf dem Land scheint die Energie-Wende voll im Gange zu sein: Der Landwirt wird zum Energiewirt, Windräder und Sonnenkollektoren stehen unübersehbar in der Landschaft. Gabriele Mooser schaut auf die Schattenseiten der neuen Energie-Lieferanten.

Stand: 09.02.2015 | Archiv

Ein Film von Gabriele Mooser

Biogas, Sonnenkollektoren, Windräder – die Strom-Lieferanten der Zukunft. Auf dem Land ist die Energiewende schon voll im Gang. Gottseidank, denken viele. Doch sie hat auch Schattenseiten. Eine ist unübersehbar: landauf landab funkeln Solaranlagen in der Sonne, deren kühle blaue Spiegelflächen zur modernen Großstadtarchitektur passen, aber nicht in Bauerndörfer und alte Hauslandschaften. Die Groß-Anlagen stehen in freier Landschaft, mittendrin Höfe, die wie kleine Kraftwerke ausschauen. 

Während Biogasanlagen mit ihren runden Kuppeln wie Moscheen wirken. Um den wachsenden Bedarf zu decken, wird wie wild Mais angebaut, aber solche Monokulturen sind nicht nur langweilig, sondern schlucken auch viel Chemie und vertreiben Insekten und Vögel. Die Abfallstoffe landen auf Wiesen und sorgen für eine steigende Belastung unserer Gewässer. Auch kleine Landwirte und Schäfer stöhnen, denn der Biomasse-Bedarf treibt die Pachtpreise so hoch, dass sie nicht mehr mithalten können.

Während die Windkraft für Ärger bei den Anwohnern sorgt, die nicht nur vom Drehgeräusch genervt sind, sondern auch vom flackernden Schatten der Rotorblätter. Die neuen Windmühlen werden oft von privaten Investoren gebaut, die sich primär für den Gewinn interessieren. Der ist da am größten, wo am meisten Wind weht – alles andere ist sekundär.

Und der Ausweg? Noch nicht in Sicht bei so verschiedenen Interessen und Problemen. Es wird noch etwas dauern, bis die Energiewende eine Erfolgsstory ist. 


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