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Ramadan - der Fastenmonat der Muslime

Religion Ramadan - der Fastenmonat der Muslime

Stand: 30.06.2014

Ramadan | Bild: picture-alliance/dpa

Ramadan - Wissenswertes über den Fastenmonat

Geschichte des Ramadan

Der neunte Monat des islamischen Mondkalenders ist der Ramadan (übersetzt "der heiße Monat"). Die Muslime glauben, dass in ihm einst der Koran zu den Menschen herabgesandt wurde.
Die Tradition des Fastens ist schon hunderte Jahre alt und geht wahrscheinlich auf Mohammed selbst zurück.
Ausschlaggebend für den Beginn bzw. für das Ende des Ramadans ist jeweils die bezeugte Sichtung der Mondsichel nach dem Neumond. Bei der Festlegung des Monatsbeginns ist die Rolle der Astronomie und der Mathematik umstritten, die es in der frühislamischen Gesellschaft noch nicht gab und die später allein durch Berechnungen den Monatsanfang festlegen wollten. Diese Vorgehensweise ist vor allem deshalb heiß diskutiert, da sie das prophetische Gebot „fastet erst, wenn ihr sie (die Mondsichel) seht“ gewissermaßen ignoriert.

Mit Suli durch den Ramadan

Ausnahmen der Fastenpflicht

Kinder vor der Pubertät sind grundsätzlich nicht zum Fasten verpflichtet. Kranke, Schwangere oder Menschen auf Reisen müssen sich ebenfalls nicht an die Fastenregeln halten. Allerdings müssen sie die verpassten Tage zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.

Zuckerfest

Am Ende des rund 29-tägigen Ramadans steht das dreitägige Fest "Eid al Fitr", zu deutsch "Fest des Fastenbrechens", in der Türkei wird es auch "Zuckerfest" genannt. "Eid al Fitr" ist - nach dem Opferfest - der zweithöchste Feiertag des Islam.

Terminverschiebung

Da zur Berechnung des Ramadans mit Mond-Monaten gerechnet wird (Islamischer Mondkalender), die mit unseren "normalen" Monaten nicht deckungsgleich sind, verschiebt sich der Ramadan alljährlich um 11, in Schaltjahren sogar um 12 Tage. So beginnt er im Jahr 2015 bereits am 17. Juni, 2016 ist es der 6. Juni ...

Tipps für Urlauber

In Ländern, in denen der Ramadan begangen wird, sollten Feriengäste auf diese für gläubige Moslems sehr wichtige Zeit Rücksicht nehmen. Essen, Trinken und Rauchen sind tagsüber in der Öffentlichkeit nicht erlaubt. Außerdem sollte man darauf achten, sich in der Öffentlichkeit nicht allzu freizügig zu kleiden, ein sexy Outfit ist absolut unpassend!
Das öffentliche Leben ist während des Ramadan zumeist auf den Vormittag und auf die Zeit nach Sonnenuntergang beschränkt. Nachmittags bleiben viele Läden geschlossen, und auch Museen oder Besichtigungsstätten sollten während dieser Zeit sicherheitshalber besser am Vormittag angesteuert werden. Außerdem ist Alkoholausschank tagsüber untersagt.
In den Hotels müssen Touristen keine Einschränkungen befürchten: Sie werden auch tagsüber ganz normal bewirtet.