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BR-KLASSIK Rafael Kubelik und sein Vaterland

Dirigent Rafael Kubelik, Oktober 1989. | Bild: BR

Donnerstag, 03.07.2014
23:15 bis 00:10 Uhr

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Tschechische Republik 1991

Im Mai 1990 durften die Prager eine Rückkehr besonderer Art erleben: Rafael Kubelik, 1914 in Bychori in der Tschechoslowakei geboren, kehrte nach 42 Jahren wieder in seine Heimat zurück. Nach den spektakulären Veränderungen in Osteuropa war er eingeladen, zur Eröffnung des "Prager Frühlings" die Tschechische Philharmonie zu dirigieren.

Auf dem Programm stand mit Bedrich Smetanas sinfonischer Dichtung "Mein Vaterland" ein Werk, das zum Inbegriff tschechischer Musik geworden war, zu einer Art musikalischem Nationalepos, das Landschaft, Mythos, Geschichte und Kultur seines Volkes widerspiegelt. Und Rafael Kubelik ist wieder an den Ort zurückgekehrt, an dem er als junger Dirigent seine Karriere begonnen hatte: Bevor er 1948 die Tschechoslowakei verlassen hat, war er 12 Jahre in der Tschechischen Philharmonie als Dirigent und künstlerischer Leiter tätig.

All die Jahre dazwischen erschienen ihm nun "wie eine lange Pause". Er hat immer daran geglaubt, einmal zurückkehren zu können, er hat sich immer als Tscheche gefühlt und seinen Sohn Michael in dem Bewusstsein erzogen, dass Prag seine Heimat sei, auch wenn er sie schon als kleines Kind verlassen musste.
Jiri Reichl und Milan Maryska begleiteten den Dirigenten während der Tage vor dem Konzert und zeigen in ihrem Film die Probenatmosphäre, in der sich das Spannungsfeld verdeutlicht, in dem Rafael Kubelik seinem "Vaterland" gegenübertritt.

Redaktion: Sabine Scharnagl

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