ARD alpha - alpha-Forum


5

Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands Schulze Wessel, Martin

Martin Schulze Wessel ist Professor für die Geschichte Osteuropas im München und Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Schwerpunkte seiner Forschung sind u. a. die transnationalen Beziehungen zwischen Ost-, Mittel- und Westeuropa sowie die Religionsgeschichte Ostmittel-und Osteuropas.

Stand: 28.05.2015 | Archiv

"Es ist in der Tat so, dass der Eiserne Vorhang Ost- und Westeuropa ganz lange so getrennt hat, dass wir gar nicht hinübergeschaut haben bzw. dass nur einzelne von uns nach Osteuropa geschaut haben, die sich aus beruflichen Gründen dafür interessierten, sei es als Journalisten oder als Historiker. Da ist viel verschüttet worden, was auch noch 25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht wirklich wieder ein Ganzes bildet. Daran muss man arbeiten und das kann man u. a. dadurch, dass man auch über das 20. Jahrhundert hinaus in die Geschichte schaut. Es ist z. B. für viele Menschen bei uns ganz überraschend, dass es im 16. Jahrhundert enge Verbindungen zwischen Brandenburg und Polen gegeben hat. In der Zeit der Luxemburger hat es enge Verbindungen zwischen Prag und dem Reich gegeben. Solche Traditionen müssen auch wieder Eingang finden in den Schulkanon, damit uns Osteuropa wieder näher wird."

Martin Schulze Wessel

Zur Person

  • Geboren
  • 9. Januar 1962 in Münster
  • Ausbildung
  • Studium der Neueren und Osteuropäischen Geschichte und Slavistik in München, Moskau und Berlin
  • 1994 Promotion
  • Beruf
  • Historiker

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Professor für die Geschichte Osteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1990-1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin
  • 2003-2011 Leiter der Historischen Abteilung des Osteuropa-Instituts
  • 2006-2012 Vorsitzender der Deutsch-Tschechischen und Deutsch-Slowakischen Historikerkommission
  • Seit 2008 Ordentliches Mitglied der Philosophisch-historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  • Seit 2012 Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands
  • Seit 2013 Professor für die Geschichte Osteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München

Veröffentlichungen

  • (Hrsg. zusammen mit Kristina Kaiserová und Eduard Nizansky) Religion und Nation. Tschechen, Deutsche und Slowaken im 20. Jahrhundert, Essen: Klartext, 2015.
  • (Hrsg. zusammen mit K. Erik Franzen) Opfernarrative. Konkurrenzen und Deutungskämpfe in Deutschland und im östlichen Europa nach dem Zweiten Weltkrieg, München: Oldenbourg, 2012.
  • (Hrsg. zusammen mit Monika Heinemann, Monika Flacke, PeterHaslinger und Hannah Maischein) Medien zwischen Fiction-Making und Realitätsanspruch. Konstruktionen historischer Erinnerungen, München: Oldenbourg, 2011.
  • Revolution und religiöser Dissens. Der römisch-katholische und russisch-orthodoxe Klerus als Träger religiösen Wandels in den böhmischen Ländern und in Russland 1848-1922, München: Oldenbourg, 2011.
  • Vilnius. Geschichte und Gedächtnis einer Stadt zwischen den Kulturen, Frankfurt am Main: Campus, 2010.
  • Zukunftsvorstellungen und staatliche Planung im Sozialismus. Die Tschechoslowakei im ostmitteleuropäischen Kontext 1945-1989, München: Oldenbourg, 2010.
  • Handbuch der Religions- und Kirchengeschichte der böhmischen Länder und Tschechiens im 20. Jahrhundert, München: Oldenbourg, 2009.
  • (Hrsg. mit Adrian von Arburg) Zwangsumsiedlung und neue Gesellschaft in Ostmitteleuropa nach 1945, München: Oldenbourg, 2008.
  • (Hrsg.) Nationalisierung der Religion und Sakralisierung der Nation im östlichen Europa, Stuttgart: Steiner, 2006.

5