"Wir sitzen oft zusammen, weil die Aufgaben in Europa, vor denen wir stehen, wirklich gewaltig sind. Die Arbeit in Brüssel muss da zunächst einmal funktionieren, muss praktische Ergebnisse liefern. Das, was Sie beschrieben haben, ist ja für Europa durchaus etwas Neues, weil wir bei der letzten Europawahl zum ersten Mal das Konzept der Spitzenkandidaten angewandt haben. Das, was man vom Landtag kennt, dass man von verschiedenen Parteien einen Ministerpräsidentenkandidaten hat, dass es bei der Bundestagswahl von jeder Partei einen Kanzlerkandidaten gibt, dass also die Parteien ein Angebot machen, wer die Führungsfigur ist, wer dann die Exekutive übernimmt, wenn eine Partei die Wahl gewinnt, haben wir nun nach Europa übertragen. Martin Schulz trat für die Sozialdemokraten an und Jean-Claude Juncker für die Europäische Volkspartei, also für meine Partei. Wir haben die Wahlen gewonnen, wir sind europaweit die stärkste Fraktion und deswegen ist heute Jean-Claude Juncker im Amt. Das ist nicht irgendwie bloß eine Wahltechnik, eine Theorie, sondern das ist deswegen wichtig, weil damit die Bürger entscheiden, wer Europa regiert, wer an der Spitze steht."

Manfred Weber