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Unter unserem Himmel | 25.02.2024 Kochgeschichten - Aus Rein' und Pfann'

Selbst backen und braten mit alten Reinen und Pfannen, die eine Patina aufweisen und die ihr Alter deutlich zeigen, das lieben manche Köchinnen und Köche. Sie schwören drauf, dass ihr ererbtes Kochgeschirr das Beste aus ihren Lieblingsgerichten wie Fleckl mit Kraut, Leberschedl, Rupfhauben oder Reinstriezel herausholt.

Stand: 25.02.2024 | Archiv

Ein Film von Paul Enghofer

Stefan Kindermann am Hammer

Eiserne Pfannen halten ein Menschenleben lang und weit darüber hinaus. In Waldkirchen im Bayerischen Wald werden bei der Firma Kindermann Pfannen heute wieder handgeschmiedet, aus einem einzigen Stück Eisen. Die Pfannen finden guten Absatz. Josef und Stefan Kindermann können mit deren Produktion die Traditionsschmiede in die Zukunft führen. Marianne Kindermann liebt die von ihrem Mann entwickelte Pfanne und nimmt sie natürlich selbst in der Küche her zum Braten von Fleischgerichten, aber auch von Mehlspeisen wie Kaiserschmarrn oder Fleckl mit süßem Kraut.

In Holzleiten bei Pfarrkirchen im Rottal restaurieren Helga und Bert Thoni eine alte Schmalzpfanne, damit sie darin eines ihrer Lieblingsgerichte, Rupfhauben, zubereiten können. Auch ein neuer Deckel wird für das alte Kochgeschirr angefertigt, das dreißig Jahre unbenutzt an der Wand in einem Nebengebäude hing und jetzt wieder eingesetzt werden soll, wenn bei Besuchen viele Leute um den Küchentisch sitzen.

Jutta Weiszer und Sigrid Strahberger bereiten Reinstriezel zu

In der Nähe von Sammarei im Passauer Land zeigen Jutta Weiszer und Sigrid Strahberger, wie aus nur wenigen Grundzutaten - Kartoffeln, Mehl, Zucker, Butter, Milch, Eiern und Hefe - süße Schmankerl gezaubert werden können: Reinstriezel aus Kartoffelteig und Ferdinandkrapfen aus Hefeteig. Beide Frauen schwören beim Backen auf ihre alten „Reindln“ mit Patina, die sie niemals hergeben würden.

In Neukirchen bei Pfarrkirchen darf der Inhaber der Dorfwirtschaft Günther Sendl hin und wieder ein kulinarisches Experiment wagen, denn ein Stammtisch bittet ihn gelegentlich um Erfüllung besonderer Wünsche. Zuletzt war es ein „Leberschedl“, der im alten Holzherd der Wirtshausküche zubereitet wurde, ein Gericht aus dem nahen Mühlviertel, das in Niederbayern eher unbekannt ist. „Schedl“ soll in Österreich früher der Name für eine Bratreine gewesen sein.


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