BR Fernsehen - Unter unserem Himmel


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Unter unserem Himmel Herbst in Valchiavenna

Das Alpenstädtchen Chiavenna liegt zwischen dem Comer See und der Schweiz. Über Jahrhunderte war es der Schlüssel zu den wichtigen Alpenpässen Splügen und Maloja. Filmautor Josef Schwellensattl hat Valchiavenna besucht, etwa das Bergdorf Savogno, wo alles aus Stein ist – die Mauern, die Wege, die Dächer, die Zäune.

Stand: 17.10.2019 | Archiv

Ein Film von Josef Schwellensattl  

An den Berghängen in Valchiavenna liegen Dörfer, zu denen manchmal noch keine Fahrstraße hinführt. Savogno ist so ein Dorf. Savogno ist fast verlassen. Nur Aldo und Vito, Vater und Sohn, leben noch ganzjährig hier. In den 1960er Jahren, so erzählen sie, haben die etwa 250 Bewohner das Dorf verlassen und sind dorthin gezogen, wo es Arbeit gab – ins Tal, nach Mailand und in die Schweiz. Auch Aldo und Vito sind damals fort, sind aber jetzt wieder zurückgekehrt.

Abends kommt noch Alberto vorbei, um seine drei Kühe zu melken. Tagsüber arbeitet er hinter der Grenze in der Schweiz. Alles in Savogno ist aus Stein – die Mauern, die Wege, die Dächer, die Zäune. Ein Ort voller Harmonie und ganz ohne Bausünde.

Auch die Töpfe, die die Menschen in Valchiavenna zum Kochen verwenden, sind aus Topfstein bzw. Speckstein. Topfsteinbrüche gibt es hier überall – die meisten sind stillgelegt. Der größte stillgelegte Topfsteinbruch, die Caurga, stammt aus der Römerzeit und liegt mitten in der Stadt Chiavenna. Die Caurga ist eine einzigartige Sehenswürdigkeit. Roberto Luchinetti aus Piuro drechselt aus diesem Stein noch Töpfe wie eh und je. Und im Gasthaus „Cenacolo“ schmort der Wirt Silvano Scinetti darin Fleischgerichte, wahre Spezialitäten.


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