BR Fernsehen - Tatort


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Tatort Nie wieder frei sein

Dieser "Tatort" fängt da an, wo jeder andere "Tatort" aufhört: Leitmayr und Batic haben den Mörder gefasst. Alle sind überzeugt - der Mörder und Vergewaltiger sitzt auf der Anklagebank. Der Rest ist nur noch Formsache. Doch dann gibt es einen Freispruch ...

Stand: 31.07.2014

Motorengeräusche eines Lieferwagens durchdringen die Stille. Der Mond verschwindet hinter den kahlen Ästen vorbeiziehender Bäume. Der Wagen hält, eine schemenhafte Gestalt entsorgt den leblosen Körper einer jungen Frau.

Info:

Originaltitel: Tatort - Nie wieder frei sein (D, 2010)
Regie: Christian Zübert
Darsteller: Udo Wachtveitl, Miroslav Nemec, Anna Maria Sturm, Lisa Wagner, Shenja Lacher, Tilo Prückner
Buch: Dinah Marte Golch
Kamera: Philipp Kirsamer
Musik: Sebastian Pille
Länge: 90 Minuten
16:9, Dolby Digital, Videotext

Wenige Monate später: Der unscheinbare Markus Rapp steht wegen Mordes an Bettina Krüger sowie Vergewaltigung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor Gericht. Die junge Melanie Bauer, sein jüngstes Opfer, hat überlebt und sitzt als Nebenklägerin, zusammen mit Bettinas Schwester Sandra Krüger, im Gerichtssaal.

Die Münchner Hauptkommissare Franz Leitmayr und Ivo Batic machen ihre Aussagen. Sie haben Beweise gesammelt, Indizien zusammengetragen und Markus Rapp nach einer spektakulären Aktion in einem Bordell dingfest gemacht.

Der Druck auf Melanie Bauer wird durch die kühlen Fragen der Verteidigerin Regina Zimmer riesengroß. Sie versagt, als Zimmer sie auffordert, die Stimmenidentifzierung des Täters zu wiederholen.

Ivo Batic (M. Nemec) versucht, die weinende Melanie Bauer (A. M. Sturm) zu beruhigen.

Nach jedem Prozesstag füllt sich der Gerichtssaal mit immer mehr Neugierigen. Doch mit dem, was dann kommt, hat keiner der Beteiligten gerechnet: Der Angeklagte Rapp wird freigesprochen und auf freien Fuß gesetzt.

Melanie Bauer ist mit ihrer Kraft am Ende. Rapp kann bei seinem Vater unterkommen, er triumphiert vor den Augen der ohnmächtigen Polizei. Franz Leitmayr und Ivo Batic stehen wieder am Anfang einer Ermittlungskette, die Markus Rapp endgültig festsetzen soll. Gibt es eine Chance für das Opfer Melanie Bauer, nach all dem Leid wieder Frieden zu finden?

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Melanie

Anna Maria Sturm ist Melanie Bauer

Anna Maria Sturm wurde 1982 in Regensburg (Oberpfalz) geboren. Nach dem Abitur begann sie mit einem Pharmaziestudium in München. Ende 2003 wechselte sie nach bestandener Aufnahmeprüfung an die "Otto-Falckenberg"-Schauspielschule, die sie 2006 mit Diplom abschloss. Im selben Jahr - noch während der Ausbildung - gab sie ihr Bühnendebüt an den Münchner Kammerspielen im Stück "Engel", und es gelang ihr der Sprung auf die Kinoleinwand in "Beste Zeit" unter der Regie von Marcus H. Rosenmüller. Die Fortsetzung "Beste Gegend" kam 2007 in die Kinos. Anna Maria Sturm arbeitet seitdem als freie Schauspielerin und lebt momentan in Berlin. "Tatort: Nie wieder frei sein" ist ihr erster Auftritt in einem "Tatort". Gemeinsam mit Matthias Brandt ist sie seit 2011 als Ermittlerin im Münchner "Polizeiruf 110" zu sehen.

Die Verteidigerin

Lisa Wagner ist Regina Zimmer

Während ihrer Abiturzeit stand Lisa Wagner zum ersten Mal auf der Bühne - und zwar im Pfalztheater in Kaiserslautern als Selma in "Die Ratten". Daraufhin wurde ihr vom Theater eine Hauptrolle angeboten, die sie aber mit der Begründung ablehnte, sie habe sich noch nicht entschieden, was sie werden wolle. Ihre Entscheidung fiel dann doch zugunsten der Schauspielerei aus und verschiedene Auszeichnungen (u.a. der Kurt-Meisel-Preis und der bayerische Kunstförderpreis) zeigen, dass das richtig war. Zur Spielzeit 2001/2002 wurde sie ans Bayerische Staatsschauspiel engagiert und probte parallel für vier Inszenierungen. Außerdem arbeitete sie mit namhaften Regisseuren wie Franz Xaver Kroetz, Barbara Frey und Hans-Ulrich Becker. Vor der Kamera stand sie u. a. in "Flügelfisch" (2001), "Shoppen" (2006), "Die sieben Todsünden - Hochmut (2007) und "Die letzten 30 Jahre" (2009). 2011 erhielt sie den Adolf-Grimme-Preis für ihre Rolle in dem Tatort "Nie wieder frei sein".

Der Verdächtige

Shenja Lacher ist Markus Rapp

Shenja Lacher stammt aus dem Erzgebirge und absolvierte seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Er spielte am Theater Zittau, am Nationaltheater Mannheim und am Oldenburgischen Staatstheater. 2007 kam er ans Bayerische Staatsschauspiel, wo er u. a. mit Dieter Dorn, Tina Lanik und Hans-Joachim Ruckhäberle arbeitete. 2009 gewann er den Förderpreis vom Verein der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels und den Kunstförderpreis des Bayerischen Kunstministeriums. Außerdem singt Shenja Lacher gemeinsam mit Alexander Schmidt "Über die Liebe und andere Absonderlichkeiten" und schreibt Liedertexte, die ganz zart, aber auch Bukowski-derb sein können. Dem Film- und Fernsehpublikum ist er u.a. bekannt aus: "Dutschke" (2008), "Pizza und Marmelade" (2008) und "Haus und Kind" (2009).

Vater Rapp

Tilo Prückner ist Vater Rapp

Tilo Prückners Filmografie füllt leicht mehrere Seiten: Seit über 40 Jahren ist er eine feste Größe in der deutschen Theater-, Film- und Fernsehlandschaft. So ist er, gemeinsam mit Bruno Ganz und Peter Stein, Gründungsmitglied der Schaubühne Berlin, wo er nicht nur spielte, sondern auch eigene Stücke inszenierte. Nach einer ersten kleinen Fernsehrolle in "Wilder Reiter GmbH" (1966) gelang Prückner in den 70er-Jahren der Durchbruch im Fernsehen. Danach arbeitete er mit diversen Autorenfilmern zusammen, u. a. Volker Schlöndorff und Wolfgang Petersen. Prückner hat sich schon von jeher souverän zwischen den Genres bewegt. Den Tatort kennt er auch aus Kommissarensicht: Von 2001 bis 2007 ermittelte er neben Robert Atzorn für den Hamburger Tatort.

Preise und Auszeichnungen

Deutscher Fernsehkrimipreis Wiesbaden 2011:
Lisa Wagner für die schauspielerische Leistung

Grimme-Preis 2011:
Dinah Marte Golch (Drehbuch)
Christian Zübert (Regie)
Udo Wachtveitl, Miroslav Nemec, Lisa Wagner (Darstellung)

Bayerischer Fernsehpreis 2011:
Beste Darstellerin (Serie & Reihen): Lisa Wagner

Hamburger Krimipreis zu Ehren Jürgen Rolands 2011:
Christian Zübert (Regie)


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