BR Fernsehen - Sehen statt Hören


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Diagnose Krebs Zurück ins Leben

Zwei Frauen. Eine Diagnose: Brustkrebs. Sehen statt Hören erzählt ihre Geschichte und wie es ihnen gelingt, sich wieder ins Leben zurückzukämpfen.

Von: Anne-Madlen Gallert

Stand: 23.08.2023

Jutta war immer sportlich, hat sich ihren Hobbys und ihrer Familie gewidmet. 2022 bekam sie bei einer Vorsorgeuntersuchung die Diagnose.

"Von der ersten bis zur dritten Chemo lief es ganz okay. Ich hatte besonders Probleme mit dem Magen/Darm, mit der Verdauung. Bei der vierten und fünften Chemo – da war es schlimm – ich hatte starke Schmerzen, der ganze Körper hat geschmerzt. Es hat überall gekribbelt, alles hat sich verkrampft. Ich hatte Probleme mit dem Essen, konnte nicht aufs Klo. Ich hatte nur einmal in der Woche Stuhlgang. Und dann wurden meine Füße immer dicker, ich konnte kaum noch laufen, es fühlte sich an wie Blei. Als ob mein Körper 50 Kilo mehr wog… Und so war es auch bei der 6.Chemo, da war ich vollkommen kaputt, ich konnte nicht mehr."

Jutta

Anke war Anfang 30 und Mutter einer sechsjährigen Tochter, als bei ihr 2011 der Therapiemarathon losging.

"Eine Woche später wurde dann der Tumor entfernt sowie Lymphknoten in der Achsel. Dann haben die Ärzte genauestens besprochen, wie die weitere Behandlung aussieht, in welche Richtung behandelt werden soll. Es fand auch ein Austausch mit anderen Medizinern statt. Als Ergebnis wurde mir mitgeteilt, dass ich zuerst eine Chemo von 6 Monaten benötige. Und danach eine Bestrahlung. Insgesamt 33-mal – Tag für Tag. Zusätzlich habe ich noch Medikamente bekommen. Insgesamt hat die Therapie ein ganzes Jahr gedauert."

Anke

In dieser Sehen statt Hören-Sendung erzählen die beiden Frauen, wie sie die Therapieschritte, Nebenwirkungen, die Reha und Nachsorgeuntersuchungen erlebt haben - Jutta dürfen wir sogar begleiten.

Außerdem wird deutlich, wie Jutta und Anke an Stärke gewonnen haben, welche positive Sichtweise sie inzwischen leben:

"Wenn ich zurückblicke, habe ich die gemeinsame Zeit mit meiner Tochter sehr genossen. Auch in meinem Freundeskreis, im Arbeitsumfeld mache ich Dinge viel bewusster als früher. Ich mache das, was mir Spaß macht. Auch in Sachen Sport habe ich mich komplett umgestellt. Ob ich mir Sorgen über einen Rückfall mache? Sorgen nicht so sehr. Aber ich bin mir dessen bewusst, dass es möglich ist, ja. Meine Krebsart ist aggressiv und könnte wieder zurückkehren. Aber ich versuche, positiv zu denken und es anders zu betrachten."

Anke

"Wenn ich an letztes Jahr denke, das war schon sehr bedrückend, diese ganzen Behandlungen… Da gab es so viel zu tun, das war zu viel für mich, puh… Und heute ist alles erledigt, hab ich alles geschafft. Es gibt nur noch kleinere Untersuchungen. Jetzt habe ich nicht mehr den Stress, ständig zum Arzt gehen zu müssen. Nur noch alle drei Monate. Das ist schon eine große Entlastung für mich." Jutta

Hilfe für andere anbieten

Jutta und Anke

Beide Frauen möchten, dass andere Betroffene von ihren Erfahrungen und ihrem Wissen profitieren - sie selbst haben Kontakte zu anderen Krebserkranten vermisst. Deshalb bauen sie gerade miteinander ein Netzwerk auf, eine Selbsthilfegruppe, die sich per Zoom zum Austausch trifft.


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