BR Fernsehen - Querbeet

Dünger und Mulch Schafwolle im Garten

Sigrun Hannemann aus dem mittelfränkischen Röttenbach setzt in ihrem Gemüsebeet auf einem Gemeinschaftsacker auf Schafwolle und Schafwollpellets. Vor allem in trockenen Sommern haben sich die Materialien bewährt.

Von: Tobias Bode

Stand: 22.03.2024

Sandiger Boden

Insgesamt befinden sich auf dem Gemeinschaftsacker 14 Beete mit einer jeweiligen Größe von 9x1,20 m. In den letzten trockenen Sommern konnte Sigrun Hannemann viele Erfahrungen sammeln, wie sich Gemüse wassersparend anbauen lassen. Das ist dringend nötig, denn der Boden ist sehr sandig und hält das Wasser nur schlecht. Dabei kommt es vor allem auf die richtige Bodenvorbereitung an.

Schafwolle als Keimhelfer

Heute möchte Sigrun Hannemann Erbsen säen und Kohlrabi und Salat pflanzen. Als erstes befreit sie das Beet von Beikräutern, die sich hier über den Winter breit gemacht haben. Anschließend ebnet die Gärtnerin die Fläche und spannt Schnüre, die die Reihen für die Gemüse markieren. Mit einem Stab zieht die Gärtnerin einen Graben und verteilt darin Schafwolle. Die Schafwolle hat sie von einem Landwirt aus einem Nachbarort bekommen. Anschließend wird die Schafwolle mit Erde bedeckt, gut angegossen und die Erbsen gesät. Durch die Schafwolle soll der Boden mehr Feuchtigkeit speichern und den Erbsen so das Keimen erleichtern. Schafwolle kann das Drei- bis Vierfache ihres Eigengewichts an Wasser speichern und an die Pflanzen abgeben.

Schafwollpellets

In eine weitere Reihe pflanzt Sigrun Hannemann Kohlrabi und Salat im Wechsel. Die großen Blätter des Kohlrabi sollen an sonnigen Tagen den Salat beschatten, damit die zarten Blätter keinen Sonnenbrand bekommen. Beim Kohlrabi gibt Sigrun Hannemann eine Handvoll Schafwollpellets mit ins Pflanzloch. Dieser organische Dünger gibt seine Nährstoffe nach und nach ab. Aber nur, wenn organische Dünger guten Bodenschluss haben, können Mikroorganismen die Dünger umsetzen, so dass die Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung stehen. Der Salat bekommt keine zusätzliche Nährstoffgabe, ihm genügen die im Beet vorhandenen Nährstoffe.

Schafwolle als Mulch

Zum Schluss wird das Beet mit einer Schicht Schafwolle bedeckt. Die Schafwolle als Mulchschicht hält den Boden offenporig, verhindert ein Verkrusten und hält Wasser im Boden. Im Laufe der Zeit zersetzt sich die Schafwolle und die Folgekulturen profitieren von den freigesetzten Nährstoffen. Natur-Wolle ist ein idealer Stickstoffdünger mit 12 bis 14 % Stickstoffgehalt, ähnlich wie Hornmehl.