BR Fernsehen - Querbeet

Bauanleitung Hochbeet bauen

Anfang März wird es draußen wärmer und es juckt uns Gärtner in den Fingern. Stauden pflanzen ist so früh im Jahr kein Problem. Bei Gemüse sieht es da anders aus. Wer das jetzt schon anbauen will, braucht einen Schutz. Am besten in Form eines Hochbeetes mit Abdeckung. Wie man das selbst bauen kann, lesen Sie hier…

Von: Julia Schade

Stand: 21.02.2020 | Archiv

Hochbeet bauen | Bild: BR

Das Hochbeet von Harald Harazim und seiner Frau Renate Hudak aus dem Beitrag ist quadratisch und hat die Maße 150 x 150 x 90 cm. Es besteht aus Fichtenbohlen mit einer Stärke von 4 cm und einer Breite von 30 cm. Um es nachzubauen braucht man:

Materialliste

12 Holzbohlen (150 x 4 x 30 cm)
4 Pfosten (6 x 6 x 84 cm), oben angeschrägt
4 Lärchenbretter (150 x 10 x 2 cm)
24 Schlossschrauben (min. 12 cm lang
24 Muttern
48 Schlüsselschrauben (8 cm lang)
Unterlegscheiben für alle Schrauben
Noppenfolie
verzinktes Drahtgitter
Kies oder alte Pflastersteine
Tacker

Der Anfang

Bevor das Hochbeet an den eigentlichen Platz kommt, baut man es einmal zusammen und bohrt alle Löcher vor. In diesem Fall die für die zwei Schlossschrauben pro Bohle etwas größer als die Schrauben dick sind. Harald Harazim empfiehlt für 8er Schrauben eine 10er Bohrung. So haben die Schrauben etwas Spiel und man kann alles einfacher zusammenbauen. Die Löcher für die vier Schlüsselschrauben pro Brett bohrt man durch die Bretter und zum Teil in die Pfosten. Hierbei aber einen kleineren Bohrer verwenden. Die Empfehlung vom Profi: 5er Bohrer für 8er Schrauben.
WICHTIG: auf jeden Fall daran denken, die Bretter zu markieren, damit man später noch weiß, welches wohin gehört. Harald Harazim markiert die Bretter immer gleich zweimal. Zum einen bekommen sie eine Nummer und das Kürzel der Himmelsrichtung, in welcher sie sich befinden, zum anderen malt er immer noch ein Dreieck darauf. So weiß er auf jeden Fall, wo oben und unten ist und welches Brett zu welchem gehört. Um die Lebensdauer des Hochbeetes zu verlängern, schrägt man die Pfosten oben an, so kann Wasser gut ablaufen. Auch setzt man die Bohrungen so, dass die Pfosten unten keinen direkten Erdkontakt haben, sondern etwas hochstehen.

Baubeginn

Als erstes trägt man auf der Fläche, auf der später das Beet stehen soll, die Grasnarbe ab. Dann legt man aus den Pflastersteinen einen Rahmen, auf dem das Beet später stehen soll. Statt des Pflasters kann man auch Kies verwenden. Dabei aber bitte daran denken, dass der sich stark setzt. Daher muss man hier mindestens 10-15 cm aufkiesen. Es folgt der Wühlmausschutz. Der besteht aus einem verzinktem Drahtgitter, das man auf die entsprechenden Maße schneidet. Natürlich so, dass es mindestens dieselben Maße hat wie das Beet, damit sich auch wirklich niemand darunter hindurch schummeln kann.

Das Hochbeet

Jetzt geht es mit dem eigentlichen Bau los. Da das Ganze vor allem am Anfang recht wackelig ist, schadet es nichts, sich Hilfe zu holen. Zunächst stellt man die ersten vier Bretter auf den Steinunterbau und fixiert damit gleichzeitig den Wühlmausschutz. Jetzt stellt man die Pfosten in die Ecken und fixiert die erste Lage Bretter mit den Schlossschrauben. Unter jede Mutter kommt eine Unterlegscheibe. Dabei die Muttern aber nur handfest schrauben, damit alles beweglich bleibt und bei Bedarf korrigiert werden kann. Das Gleiche geschieht mit der zweiten und dritten Bretterreihe. Allerdings so, dass die Bretter in den Ecken versetzt sind. Nun kann man die Muttern richtig fest ziehen und das Hochbeet nochmals exakt ausrichten. Als nächstes kommen die Schlüsselschrauben. Anders als die Schlossschrauben ziehen sie sich mit ihren Gewinden stark ins Holz und sorgen so für zusätzliche Stabilität. Auch anders: die Unterlegscheiben kommen hier an die Außenseite des Beetes und nicht nach innen. Dann die Noppenfolie von innen an die Seitenwände tackern. Das ist in den Ecken etwas kniffelig. Wenn man ein Messer zu Hilfe nimmt und die Folie ein bisschen einschneidet, funktioniert es aber ganz gut. Davon, dass die Folie nicht bündig mit der Wand abschließt, muss man sich nicht stören lassen. Durchs spätere Auffüllen drückt es sie automatisch nach außen.
Zum Schluss kommt noch der Handlauf aus Lärche. Hier ist nochmals Geduld gefragt, damit alles passt und er an allen Seiten gleichmäßig übersteht. Lärche ist deutlich witterungsbeständiger als Fichte. Durch den Überstand schützt der Handlauf die empfindlicheren Seitenwände etwas vor Wetterschäden.

Die Füllung

Jetzt wird das Hochbeet schichtweise befüllt. Ganz unten grober Gehölzschnitt, dann etwas feinerer Staudenschnitt und Holzhäcksel, dann grober Kompost, etwas abgereifterer und ganz reifer und zum Schluss eine dünne Schicht Pflanzerde. Hier reichen 15 cm. Die anderen Schichten sollten alle in etwa gleich dick sein. Da das Holz im Laufe der Zeit verrottet, wird sich der Inhalt des Beetes stark setzen. Dem kann man durch gezieltes Verdichten in Form von Draufspringen entgegenwirken. Ums spätere Nachfüllen wird man aber im zweiten und dritten Standjahr so nicht herumkommen.

Das Verrotten und somit das Absenken des Niveaus könnte als Nachteil betrachtet werden. Genau genommen ist es aber ein enormer Vorteil von Hochbeeten. Denn so entsteht Wärme, die dafür sorgt, dass man in Hochbeeten früher im Jahr kultivieren kann und gleichzeitig werden Nährstoffe freigesetzt. Bei sehr kühlen Temperaturen schützt die entstandene Wärme vor allem Jungpflanzen aber nur bedingt bis überhaupt nicht. Hier ist unbedingt eine zusätzliche Abdeckung erforderlich!

Kontakt:

Renate Hudak und Harald Harazim
Am Neubruch 21
86199 Augsburg
Telefon: 0821 156794
Email: info@renate-hudak.de