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Mückenstiche Was kann man gegen den Juckreiz tun?

Das nass-schwüle Wetter im Sommer ist ideal für Mücken. Jetzt sind die kleinen Plagegeister wieder unterwegs. Und so ein Stich kann schon mal tagelang nerven. Was kann man also tun im Kampf Mensch gegen Mücke?

Stand: 06.07.2016

Mücke beim Blutsaugen | Bild: picture-alliance/dpa

Knapp bekleidet sind wir Menschen echte Leckerbissen für die Mücken. Und offensichtlich scheinen die Blutsauger wählerisch zu sein. Zumindest behaupten manche Menschen, dass sie ständig gestochen werden, während andere beteuern, dass sich so gut wie nie eine Mücke auf sie setzt.

Tagelanger Juckreiz: Was kann man gegen Mückenstiche tun?

Die Theorie, dass auch Mücken ihre Vorlieben haben, ist gar nicht so falsch: Dass manche Menschen unwiderstehlich auf die Blutsauger wirken, liegt an der Zusammensetzung des Schweißes. Manche Stoffe wirken wie ein Magnet auf die Mücken. Übrigens: Die Männchen sind harmlos. Die Weibchen dagegen saugen das Blut aus uns heraus, um ihre Brut zu ernähren. Zurück bleibt eine juckende Quaddel.

Helfen Hausmittel bei Mückenstichen wirklich?

Die beliebtesten Hausmittel - was taugen sie? Einfach Kühlen, die Zwiebel oder gar Essig? Wir fragen den Hautarzt Dr. Herbert Kirchesch aus Pulheim.

"Wenn man die Zwiebel einsetzt auf einem frischen Stich, dann kommt nur wenig von dem Zwiebelsaft in die Haut. Da ist nur ein ganz kleines Loch. Zwiebel würde ich beim zerkratzen Stich beim Kind einsetzen. Großmutters Apfelessig hat eine gewisse Wirkung. Hat eine juckreizaufhebende Wirkung, kühlt auch ein bisschen. Kann man einsetzen."

Hautarzt Dr. Herbert Kirchesch

Vorsicht: Kratzen kann gefährlich werden!

Also gar nicht so schlecht die alten Hausmittel. Den Juckreiz zu unterdrücken ist vor allem bei Kindern wichtig, da sie sich schnell blutig kratzen und sich die Wunde entzünden kann. Aber auch Erwachsene sollten lieber die Finger vom Stich lassen.

"Wenn man Pech hat, dann kann es sein, dass man Eiterbakterien an den Händen oder unter den Nägeln hat und die kratzt man dann in diesen Stich hinein und die können sich dann ausbreiten. Und dann wird es richtig heiß, rot, schmerzhaft. Und wenn sich dann so eine Wundinfektion entwickelt, dann muss man antibiotisch behandeln."

Hautarzt Dr. Herbert Kirchesch

Wer unterwegs ist, hat Hausmittel oft nicht zur Hand. Praktisch scheinen da die Helfer aus der Apotheke. Uns wird einiges empfohlen, was wir unserem Experten präsentieren. Vom kühlenden Gel oder Spray, über eine Creme mit Kortisonanteil bis hin zum neuen Thermostick - der mit Hitze die Folgen des Stichs bekämpft.

"Ein Gel kühlt, das ist sinnvoll. Pflanzliche Extrakte sind durchaus wirksam. Wenn man Wirkstoffe aufträgt, die auf dem Stich selber eine Wirkung hinterlassen die anhält. Vom Thermostick halte ich nichts. Ich halte etwas vom Kühlen, ich halte nichts vom heiß machen: Wenn ich etwas erhitze tut es noch mehr weh. Ich würde Kühlen."

Hautarzt Dr. Herbert Kirchesch

In Ausnahmefällen hilft nur noch Kortison

In Ausnahmefällen nützen aber auch die Mittel aus der Apotheke nicht mehr. Dann hilft nur noch der Arzt, der mit hohen Dosen Kortison den Stich effektiv behandel kann.

"Sobald die Schwellung so stark ist, dass die Bewegung eingeschränkt ist, sobald es heiß und schmerzhaft wird, dann muss man zum Arzt."

Hautarzt Dr. Herbert Kirchesch

Ein deutliches Warnzeichen ist Fieber - u.a. auch, weil inzwischen auch in Europa tropisches Fieber von Mücken übertragen wird. Doch damit es gar nicht erst soweit kommt, können sie vorbeugen. Und dann das schöne Wetter richtig genießen - auch mitten im Wald.


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