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Fichte in der Naturheilkunde Gesunde Rezepte mit Fichte

Fichten-Tee, Fichtennadel-Balsam, Fichten-Sirup: Die Fichte kann bei Erkältungen, Schmerzen oder gegen Stress helfen. Hier ein paar gesunde Rezepte mit Fichte von Kräuterexpertin Karin Greiner.

Von: Agnieszka Schneider und Karin Greiner

Stand: 20.11.2023

Herstellung von Maiwipferl-Sirup | Bild: picture-alliance/dpa

Fichten-Tee (Abkochung, Dekokt):

Eine gute Handvoll frische Fichtenzweiglein (in fingerlange Stücke geschnitten) mit 1 Liter Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen, dabei den Topfdeckel auflegen. Nach dem Aufwallen die Hitze zurücknehmen und zugedeckt 30 Minuten sanft köcheln lassen. Dann durch ein Sieb oder einen Filter gießen. Zwei- bis dreimal täglich eine Tasse in kleinen Schlucken trinken. Dabei vor jedem Schluck die aufsteigenden Dämpfe tief einatmen. Der Tee kann nach Belieben gesüßt oder mit Zitrone verfeinert werden. Für eine Inhalation den heißen Tee in einen Inhalator geben.

Für einen Badezusatz ebenso eine Abkochung zubereiten, dafür die doppelte Menge nehmen. Den heißen Sud zum Badewasser gießen.

Fichtennadel-Badesalz:

Ein Schraubglas lagenweise mit grobem Meersalz und frisch gezupften (am besten noch gehackten) Fichtennadeln füllen. Oben mit einer Lage Salz abdecken. Einige Tropfen ätherisches Fichtennadelöl auf die Oberfläche tropfen (pro 100g Salz zehn Tropfen). Glas verschließen, an einem dunklen, kühlen Ort einige Tage ziehen lassen. Für ein Vollbad rund 200g dieser Mischung in einen Baumwollbeutel (oder Badehandschuh) füllen, verschließen und ins Badewasser legen. Für ein wärmendes Fußbad 100g dieser Mischung verwenden.

Fichtennadel-Balsam – schnelle Variante:

Zwei Esslöffel Kokosfett in ein hitzebeständiges Gefäß geben und schmelzen (im Wasserbad, auf der Heizung), es schmilzt bei 13 bis 16 °C.  Acht bis zehn Tropfen ätherisches Öl hineintropfen. Sobald das Fett vollständig geschmolzen ist, alles gut verrühren. Abkühlen lassen. Das wieder erhärtete Kokosfett in dünner Schicht auf Brust und Rücken auftragen, am besten abends (altes T-Shirt tragen oder Baumwolltuch auflegen, der Balsam schmilzt durch die Körperwärme schnell).

Fichtennadel-Balsam – feste Variante:

50ml Pflanzenöl (z.B. Mandelöl, Olivenöl, Sonnenblumenöl, kalt gepresst und Bio-Qualität) mit 1 EL frischen, abgezupften Fichtennadeln sehr gründlich mixen. Achtung: Das Öl darf nicht heiß werden – eventuell das Öl und die Nadeln vorab kühlen. Durch ein feines Sieb oder durch ein Tuch filtern. 40ml von diesem Öl mit 10g Kakaobutter und 5g Bienenwachs im Wasserbad schmelzen, gut verrühren und in Salbentiegel abfüllen. Anfangs nur mit einem Tuch abdecken, bis die Salbe fest geworden ist. Dann das Gefäß verschließen. Kühl aufbewahren, haltbar etwa ein Jahr. Als Brustbalsam bei Erkältungen auf Brust und Rücken auftragen. Zur Linderung von Schmerzen (Muskelkater, Rheuma o.ä.) auf die entsprechende Stelle auftragen und sanft einmassieren.

Fichten-Sirup

Ein Liter Wasser mit zwei Handvoll grob zerkleinerten Fichtenzweigen aufsetzen, zum Kochen bringen. 30 bis 40 Minuten mit geschlossenem Deckel bei milder Hitze ziehen lassen. Absieben und den Sud mit 1kg Zucker erneut aufkochen. Unter Rühren so lange eindicken, bis eine honigähnliche Konsistenz erreicht ist. Sobald die Flüssigkeit zäher und dunkler wird, unbedingt eine Probe machen: etwas vom Sirup auf einen kalten Teller tropfen, kurz warten. So lässt sich gut prüfen, ob die Konsistenz des Sirups im abgekühlten Zustand passt. Sirup in vorbereitete Gläser oder Flaschen füllen. Haltbarkeit etwa 1 Jahr bei kühler, dunkler Lagerung.

Zur Anwendung einen Esslöffel Sirup in einer Tasse heißem Wasser (oder Tee) auflösen und in kleinen Schlucken trinken. Oder 1 Teelöffel direkt im Mund zergehen lassen. Oder wie Honig aufs Butterbrot streichen.


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