WISSENSCHAFTS-NACHT "AM RANDE DER WELT" Faszination Wissen Mayakalender, Mondlandung, Mordkomplott - Wie funktionieren Verschwörungstheorien?

Moderation: Gunnar Mergner

"Faszination Wissen" zeigt am Beispiel einiger gängiger Verschwörungstheorien, nach welchen Mechanismen diese funktionieren, und wie sie es schaffen, viele Menschen in ihren Bann zu ziehen.
Die Mondlandung der Amerikaner 1969, die Ermordung John F. Kennedys 1963 oder die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 - wann immer etwas geschieht, das die Menschen nicht fassen können, bilden sich schnell Verschwörungstheorien. Sie stellen offizielle Erklärungen infrage und spekulieren darüber, was "in Wirklichkeit" stattgefunden hat - und was und vor allem wer dahinter stecken könnte. Verschwörungstheoretiker sagen auch immer wieder das Ende der Welt voraus: zuletzt für 2012.
Wie kam es etwa zu der Behauptung, dass der Mayakalender am 21.12.2012 ende und damit auch die Welt? Der Archäologe Prof. Nikolai Grube von der Uni Bonn erforscht seit mehr als 20 Jahren die Kultur der Maya. Er spricht von einer "Fehlinterpretation" und ist sich sicher, dass die Maya an keiner Stelle einen Weltuntergang prophezeit haben.
Unermüdlich warnen Verschwörungstheoretiker vor einem mysteriösen, unbekannten Planeten in unserem Sonnensystem - "Nibiru" oder "Planet X" genannt - und davor, dass er mit der Erde zusammenstoßen wird. Sie behaupten, die NASA wisse davon. Harald Lesch hat gute Argumente, dass es einen solchen Planeten nicht gibt.
Offenbar ist es also nicht einmal möglich, eine wissenschaftlich widerlegbare Verschwörungstheorie aus der Welt zu schaffen. Wie schwer muss es dann sein, gegen Behauptungen anzukommen, die sich auf ein politisches Ereignis beziehen wie etwa die Anschläge vom 11. September 2001?
Der Erfolg einer Verschwörungstheorie hänge weniger davon ab, wie gut ihre Argumente sind, sagt der Wissenschaftsautor Dr. Thomas Grüter - sondern eher davon, ob sie in das Weltbild des Einzelnen passt.

Redaktion: Armin Olbrich

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Faszination Wissen war ein Wissensmagazin des BR Fernsehen und wurde 2017 eingestellt. Die neue Wissenssendung heißt Gut zu wissen.