BR24 Reportage

Belgrader Zerreißproben - Serbien und der große Bruder Russland

250 000 Russen sind seit Beginn des Ukraine-Krieges nach Serbien geflüchtet - die meisten leben in Belgrad. Es ist das erste Mal in der Nachkriegsgeschichte, dass Serbien Zuwanderung erlebt. Die Serben selbst verlassen ihr Land wegen mangelnder Zukunftsaussichten. Viele Intellektuelle und gut ausgebildete Akademiker haben das Gefühl, die "Letzten" zu sein. Der Zuzug der Russen - es sind meist Familien aus der gut ausgebildeten Mittelschicht - hat unterdessen nicht nur die Mietpreise in Belgrad in Bewegung gebracht. Auch das traditionell positive Russlandbild der Serben wird hier und da auf den Prüfstand gestellt. Im öffentlichen Raum findet eine Art Graffiti-Kampf statt, es gibt ein Putin-Wandbild, das übermalt, wieder hergestellt, und wieder übermalt wurde. Die traditionell große Russlandloyalität der Serben trifft auf den Putinüberdruss und Realismus der vor dem Krieg geflohenen Russen. Christine Hamel über die russische Diaspora in der politisch höchst angespannten serbischen Hauptstadt.

Belgrader Zerreißproben - Serbien und der große Bruder Russland | Bild: colourbox.com
22 Min. | 11.10.2023

VON: Christine Hamel

Ausstrahlung am 15.10.2023

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