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Tipps für den Haushalt Küchenschaben – auch Kakerlaken genannt – beseitigen

Mit den wärmer werdenden Temperaturen steigt das Risiko für Schädlinge in der Küche. Auch Küchenschaben breiten sich aus. Wie sie die Schaben vermeiden können und was gegen sie hilft – Tipps von unserer Haushaltsexpertin Elke Messerschmidt.

Stand: 20.03.2024

Schaben benötigen ein warmes feuchtes Klima zum Überleben. In Deutschland findet man Küchenschaben oder Kakerlaken sehr selten im Freien, in Innenräumen vor allem in Gastro-Küchen und Bäckereien.

Sie können aber auch einen Haushalt befallen. Was man dagegen machen kann und was man auf keinen Fall tun sollte, erklärt unsere Expertin Elke Messerschmidt vom Kompetenzzentrum Hauswirtschaft in Triesdorf.

Wie erkenne ich, ob bei mir Küchenschaben eingezogen sind?

Kakerlaken im Haushalt werden oft mit dem Gepäck aus dem Urlaub mitgebracht oder wandern aus benachbarten Großbetrieben ein. Sie sind nachtaktiv und suchen dann nach Nahrung.

Entsprechend findet man sie auch an Stellen im Haushalt, wo sich offene Lebensmittel oder Krümel in Schränken befinden. Erkennbar ist ein Befall zum Beispiel an Fraßschäden an Lebensmitteln, an im Haus verteilten kaffeeartigen Rückständen, an vertrockneten Häuten oder Panzern der Insekten oder schlimmstenfalls an weghuschenden Tieren, wenn das Licht angeschaltet wird.

Eine Kakerlake kommt selten allein – und können die Gesundheit gefährden

Sehen Sie eine einzige Schabe, müssen Sie von weiteren Schaben ausgehen, denn sie halten sich immer in größeren sozialen Gebilden auf. Ein Befall betrifft oft bereits das gesamte Gebäude, wenn man ihn wahrnimmt.

Kakerlaken sollten umgehend bekämpft werden, sie können Krankheiten übertragen und Allergien oder Asthma auslösen.

Schädlingsmittel bei starkem Befall und Ausdauer sind gefragt

Auch wenn es ein paar grundlegende Maßnahmen gibt, kommen Sie vermutlich auf Dauer nicht an einem Schädlingsbekämpfungsmittel vorbei. Die Schaben sind Überlebenskünstler und können sich gut in Nischen, kleinsten Ritzen oder auch Abwasserrohren verstecken. Dabei hilft es ihnen, dass sie bis zu drei Monaten ohne Nahrung und 40 Minuten ohne Luft auskommen. Das heißt, es ist Ausdauer bei der Bekämpfung gefragt; evtl. braucht es auch professionelle Hilfe.

Vorsicht: Nicht die Schabe zertreten!

Zertreten Sie niemals eine weghuschende Schabe. Die Weibchen stecken in der Regel voller Eier. Diese werden dann über den Schuh im Haus verteilt und die Verbreitung beschleunigt.

So können Sie die Schaben wieder los werden

Folgende Dinge sollten Sie zur Bekämpfung von Schaben im eigenen Haushalt vornehmen: Halten Sie diese Maßnahmen mindestens drei Monate durch.

  • Verstauen Sie Ihre Lebensmittelvorräte und evtl. vorhandenes Tierfutter in Gläsern und verschließbaren Dosen. Das gilt für alle Vorräte im gesamten Haus (Küche, Vorratsraum, Keller…)
  • Lassen Sie auch Obst und Süßigkeiten nicht unverschlossen im Raum liegen.
  • Spülen Sie Ihr Geschirr täglich.
  • Leeren Sie Futternäpfe von Hund oder Katze nach der Fütterung vollständig und lassen Sie diese niemals über Nacht stehen.
  • Reinigen Sie die Mikrowelle oder den Backofen nach jeder Nutzung. Auch von Fettspritzern etc. können Kakerlaken leben.
  • Nutzen Sie verschlossene Müllsammelbehälter. Entsorgen Sie ihn mehrmals die Woche.
  • Überprüfen Sie auch Ihre Wasch- und Spülmaschine auf einen Befall. An warmen feuchten Stellen fühlen sich Kakerlaken wohl.
  • Reinigen Sie alle Räumlichkeiten regelmäßig. Wischen Sie dabei auch die Flächen hinter, unter und in Schränken und Geräten ab. Saugen Sie im Essbereich täglich!
  • Räumen Sie Schränke, in denen ein Befall bemerkt wurde, leer und lassen Sie sie ein paar Tage leer stehen.
  • Lüften Sie gut, damit in Ihrer Wohnung keine hohe Luftfeuchte entsteht.
  • Inspizieren Sie Ihre Wohnung auf Hohlräume, Risse, Nischen, Ritzen und versiegeln Sie diese nach der Behandlung mit dem Bekämpfungsmittel gut. Z.B. ist die Sockelleiste in der Einbauküche auch ein gutes Versteck.
  • Verteilen Sie Köderdosen, Gel, Klebestreifen in Kombination großzügig im Haus. (Vorsicht bei Kindern und Tieren im Haus)

Natürliche Bekämpfungsmittel, die helfen: zum Beispiel Rosmarin

Als natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel werden Geruchssubstanzen aus Lorbeer, Eukalyptus und Rosmarin gehandelt. Wissenschaftliche Studien bestätigen die Wirksamkeit von Rosmarin und Eukalyptus. Allerdings muss eine Konzentration von 2 mg/Schädling ausgebracht werden. Diese Dosierung ist für eine Privatperson schwer zu überprüfen.

Elke Messerschmidt ist Expertin beim Kompetenzzentrum Hauswirtschaft in Triesdorf.


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