Bayern 2 - Sonntagsbeilage


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Sonntagsbeilage Schleierhaftes

Die Debatte um ein Burka-Verbot beschäftigt Medien und Politik hierzulande. Dazu eine Stellungnahme. Außerdem: Ein schleierhaftes Gedicht, ein infames Geschenk und die Geschichte Äsops, der mit Fabeln Schleier von Augen riss.

Stand: 22.09.2016

Schleierhaftes | Bild: colourbox.com / Montage BR Ralf Orthofer

Die Autoren unserer Texte und Szenen sind Maria Peschek, Martin Zeyn ("Stilfragen"), Heinz Gorr ("Rasender Stillstand"), Dimiter Inkiow, Willy Bartock ("Mit Lyrik übers Land – die Poesie der Provinz") und Ludwig I. von Bayern. Jan Weiler ("Mein Leben als Mensch") geht "bescheuerten Thesen" nach, die in dieser Woche für Schlagzeilen und Schlagabtausch zwischen den politischen Parteien sorgten.

Maria Peschek ist bei Landshut geboren, in München aufgewachsen, absolvierte die Schauspielausbildung an der Münchener Otto-Falckenberg-Schule und hatte Engagements in Landshut, Darmstadt und Wuppertal, bevor sie wieder nach München zurückkehrte.1985 gewann sie auf Anhieb den zweiten Preis beim Passauer Scharfrichterbeil-Wettbewerb. Zahlreiche Soloprogramme als Kabarettistin folgten, sowie zwei Tourneen zusammen mit den "Wellküren". 1997/98 ging Maria Peschek zusammen mit Michael Skasa, dem legendären Erfinder der "Bayern 2 Sonntagsbeilage", auf Tour. Maria Peschek war als "Paula Pirschl" jahrelang im "Bayern 2 Heimatspiegel" zu hören und im "Mittagsmagazin" auf Bayern 1. Seit 2004 schreibt Maria Peschek höchst erfolgreiche Theaterstücke, die sie oft zusammen mit Annette Spola vom Münchner TamS-Theater auf die Bühne bringt. Sie ist Mitglied der Münchner Turmschreiber und des Literatenzirkels "Seerosenkreis". Zur Zeit ist Maria Peschek gemeinsam mit Ihrem Ehemann und Bühnenpartner, dem Schauspieler Helmut Dauner, erstmalig mit einem gemeinsamen Kabarettprogramm "Was war des jetzt?" unterwegs: Aktuell am 1. und 2. Juli im TamS-Theater, und am 24.und 25. August in der Münchner Lach+Schiess-Gesellschaft. Maria Peschek ist u.a. Trägerin des Ernst-Hoferichter-Preises und des Kabarettpreises der Stadt München.

Es sprachen und spielten Ilse Neubauer und Maria Peschek.

Inkiow (1932 – 2006) war ein bulgarischer Autor, der 1965 sein Land verlassen musste, weil eine Komödie aus seiner Feder auf den Widerwillen der Regierung stieß. Er lebte als politischer Flüchtling in München, wo er für "Radio Free Europe" Glossen und Kommentare verfasste. Über 100 Kinderbücher sind von Inkiow erschienen. Besonders seine Vermittlung antiker Sagen und Fabeln an ein kindlich-jugendliches Publikum fanden höchsten Gefallen bei Kritik und Leserschaft.

Es las Michael Habeck.

Der von vielen Kunstrichtungen begeisterte Regent, der als Kronprinz viele Jahre auf der klassischen Bildungstour in Rom verbracht hatte und besonders für die bayerische Residenzstadt München viele antike Kunstschätze ankaufen ließ, versuchte sich auch als Lyriker. Allerdings fehlte ihm jedes Talent. Im Gegenteil, sein antikisierender Stil, der sich schon in Briefen liest wie eine holprige Übersetzung aus dem Lateinischen, in stark nominal strukturiertem Duktus, setzten ihn zeit seiner Regentschaft dem Gespött der Kritiker und Literaturverständigen aus.

Die heute noch bekannte Satire um die misslungenen Anstrengungen Ludwigs I. auf dem Gebiet der Dichtung vereinigt die Kritik an seinen zahlreichen Liebschaften, insbesondere der zu Lola Montez, die ihn den Thron kostete, und die Parodie auf den Reim-dich-oder –ich-fress-dich-Stil von Ludwigs Poeterei.

Es las Hans Jürgen Stockerl.

Heinz Gorr ist Redakteur der Sendungen "Städtemagazine" und "Bayern 2 – die Favoriten" bei Bayern 2.

Es spielten und sprachen Hemma Michel, Heinz Gorr und Frank Manhold.

Martin Zeyn ist Leiter der Redaktion "Nachtstudio" bei Bayern 2.

Es sprach der Verfasser

Bartock (1915-1995) war Lyriker und Dramatiker. Seine Eltern starben in der Nazi-Haft. Die Mutter war in Duisburg Lokalpolitikerin für die KPD gewesen.

Nach dem Krieg arbeitete Bartock als Weichensteller auf Schacht IV/VIII in Hamborn. Ab 1950 leitete er die kulturelle Betreuung der Bergleute einer Zeche und gründete eine "Bergmännische Puppenbühne". Da er viele seiner Werke in der Arbeiterzeitung "Der Kumpel" veröffentlichte, nannten ihn die Kollegen auch den "Kohlen-Goethe.

Es las Andreas Wimberger.

Die Kolumne von Jan Weiler "Mein Leben als Mensch" können Sie nach der Erstausstrahlung eine Woche hier nachhören.

"Mein Leben als Mensch" sprach der Autor.

Playlist

Götz Alsmann: "Der Schleier fiel von meinen Augen", 2011

Bukahara: "My Name", 2015

T. Rex: "Ride a white swan", 1970

Antonella Ruggiero: "La Gatta”, 2007

The Tallest man on Earth: "A lion´s heart”, 2010

Michael Kiwanuka: "Tell me a tale”, 2011

Haindling: "Nr. 1"


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