Bayern 2 - Sonntagsbeilage


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Sonntagsbeilage Olympia, Olympia!

Am 5. August werden die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro eröffnet. Und weil große Ereignisse ihren Schatten vorauswerfen, ist diese Bayern 2 Sonntagsbeilage zu einer Sendung mit einigen olympischen Sportdisziplinen geworden.

Stand: 20.07.2016

Olympia, Olympia! | Bild: colourbox.com / BR Montage Ralf Orthofer

Wir horchen mit Ernest Hemingway in einen Box-Fight rein, verfolgen mit Irwin Shaw ein Tennismatch (gemischtes Doppel) und hängen uns mit Antonio Skármeta an einen Straßenradfahrer und erinnern an die Olympia 1972 in München. Wir feiern den Springreiter und Olympioniken Hans-Günther Winkler zu dessen 90. Geburtstag. Bertolt Brecht gibt den Sportmuffel. Und Jan Weiler enthüllt sein Geheimversteck.

Ernest Hemingway

Ernest Hemingway (1899-1961) ist bis heute einer der bekanntesten US-amerikanischen Schriftsteller und Träger des Literaturnobelpreises 1954. Er war außerdem Kriegsreporter, Großwildjäger und Hochseefischer, viermal verheiratet, depressionskrank und Alkoholiker.

Sein Stil der betonten Kargheit bescherte der US-amerikanischen Belletristik einen völlig neuen, bis dahin unerhörten Ton, der bis heute oft und gerne imitiert wird und großen Einfluss auf die Weltliteratur nach 1945 ausübte. Seine politische Position bleibt uneindeutig, seinem Einsatz für die republikanische Seite im Spanischen Bürgerkrieg zum Trotz. 1961 nahm er sich nach einem letzten gescheiterten Behandlungsversuch in einer psychiatrischen Suchtklinik das Leben.
Die Übersetzung der Geschichte "Für eine Viertelmillion" aus dem Band "19 Stories" (erschienen 1950) stammt von Annemarie Horschitz-Horst.

Es las Jerzy May.

Antonio Skármeta

Antonio Skármeta (1940) ist ein chilenischer Schriftsteller, der ein umfangreiches Werk vorgelegt hat. Am bekanntesten in Deutschland dürfte Skármetas Roman "Mit brennender Geduld" sein – durch die Verfilmung von Michael Radford unter dem Titel "Der Postmann", u.a. mit Philippe Noiret in der Rolle des Literaturnobelpreisträgers Pablo Neruda und Massimo Troisi in der Titelrolle.
Nach dem Sturz der von ihm unterstützten Regierung des Salvador Allende musste Skármeta 1973 sein Land verlassen und lebte im Exil in Berlin. Er schrieb u.a. Drehbücher für deutsche Filme, und kehrte erst 1989 nach Chile zurück. Skármeta war 2000 bis 2003  chilenischer Botschafter in Deutschland und ist immer noch Mitglied des Deutschen PEN-Zentrums.
"Der Radfahrer von San Cristóbal" erschien 1986. Die deutsche Übersetzung besorgte Willi Zurbrüggen.

Es las Peter Weiß.

Irwin Shaw

Irwin Shaw (1913–1984) kam in New York City zur Welt und wuchs im Stadtteil Brooklyn auf. Er entstammte einer russisch-jüdischen Familie und absolvierte das Brooklyn College. Dann begann er, Drehbücher und Hörspiele zu verfassen und Theaterstücke, vor allem für das linksgerichtete Group Theatre. In den vierziger Jahren schrieb er auch für Hollywood-Studios an Drehbüchern. Er kämpfte im Zweiten Weltkrieg für die US-Army in Europa, und schrieb über seine Kriegserlebnisse einen Roman, der mit Marlon Brando und Montgomery Clift verfilmt wurde – " Die jungen Löwen" . Dem deutschen Fernsehpublikum ist Shaw durch die Serie "Arm und Reich" bekannt, die auf einem seiner Romane basiert.
Die Übersetzung der Geschichte "Gemischtes Doppel" aus dem Band "Das Bekenntnis" ins Deutsche besorgte Karl-Otto von Czernicki.

Es sprach Ruth Geiersberger.

Hans-Günther Winkler

Die strengen Bestimmungen tierärztlicher Quarantäne bei der Einreise nach Australien hätten es nach sich gezogen, dass die Turnierpferde bei den Olympischen Sommerspielen in Melbourne 1956 viele Monate vor Beginn der Spiele nach Melbourne gebracht werden. Man entschied sich, die Reitsportdisziplinen ersatzweise in Stockholm auszutragen. Dort entstand die Reportage des enthusiasmierten Hans Stein zum Siegesritt von Hans-Günther Winkler auf der "Wunderstute" Halla.

Bertolt Brecht

Bert Brecht (1898-1956) wuchs in Augsburg auf und begann im Alter von 15 Jahren zu schreiben. Er gilt bis heute als einer der bedeutendsten Lyriker der deutschen Sprache. Und als einer der meistinszenierten Dramatiker. Am Tag nach dem Reichstagsbrand 1933 flüchtete Brecht aus Deutschland, die Stationen seines Exils waren Prag, Wien, Zürich, Paris, Dänemark, Schweden und schließlich die USA.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Brecht in Ost-Berlin und inszenierte mit seinem Ensemble seine Stücke im Theater am Schiffbauerdamm.

Es sprach Gerd Böckmann.

Die Kolumne von Jan Weiler "Mein Leben als Mensch" können Sie nach der Erstausstrahlung eine Woche hier nachhören.

"Mein Leben als Mensch" sprach der Autor.

Playlist


Ben Kweller: "Fight"

Bob Dylan: "Hurricane"

Nowhere Train: "Run"

Cream: "Anyone for tennis"

Till Brönner & Hugh Masekela feat. Livingston: "Win the World"

Glen Hansard: "Winning Streak"

Henry Mancini: "Baby elephant walk"


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