Bayern 2 - Gedanken zum Tag


3

Johanna Haberer Gedanken zur Osterzeit

Wenn wir Ostern feiern, feiern wir einen Sieg.

Stand: 02.04.2024

Gedanken zur Osterzeit | Bild: BR

02 April

Dienstag, 02. April 2024

Wenn wir Ostern feiern, feiern wir einen Sieg. Wir feiern den Sieg der Liebe über den Tod. Jeder und jede, die schon einmal verliebt war, weiß das. Liebe setzt pure Energie frei. Faule werden fleißig. Angsthasen (werden) mutig. Menschen mit Flugangst fliegen im Fesselballon, andere mit Höhenangst balancieren über Abgründe. Innere Grenzen werden übersprungen für die Geliebte, für den Geliebten. Liebe ist pure Energie. Sie lässt uns warm werden inmitten großer Kälte. Wir empfinden "heiße" Liebe, das Herz wird uns "warm", wenn wir den Geliebten in der Ferne sehen. Wir feiern an Ostern, dass die Energie der Liebe die frostige Kälte des Todes zum Schmelzen bringt. Der Theologe Dietrich Bonhoeffer hat das einmal so ausgedrückt: Einen Kampf gibt es: der Krieg des Todes gegen die Liebe, der Liebe gegen den Tod, zwei Gegner, die in ihrer Hoheit einander würdig sind, aber die Liebe ist stark wie der Tod; denn sie ist aus Gott. Auch der Tod ist von Gott, er hat seine Gewalt nicht aus sich, sondern durch Gott, darum nur kann er der Liebe trotzen, darum aber muss er auch der Liebe unterliegen, weil er nur das Vorläufige ist, vor dem Letzten, weil Gott nämlich nicht der Tod, sondern die Liebe ist.

Johanna Haberer / unveröffentlichter Text


3