Bayern 2 - Gedanken zum Tag


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Hannah von Schroeders Gedanken zur Passionszeit

Als Jesus einmal gefragt wurde, was Nächstenliebe sei, erzählte er vom barmherzigen Samariter.

Stand: 25.03.2024

Gedanken zur Passionszeit | Bild: BR

25 März

Montag, 25. März 2024

Als Jesus einmal gefragt wurde, was Nächstenliebe sei, erzählte er vom barmherzigen Samariter. Diese Geschichte wurde sehr berühmt. Der Samariter wurde zum Idol. Er kam einem armen Mann zur Hilfe, der von Räubern halb totgeschlagen worden war. Er verband dessen Wunden und kümmerte sich darum, dass der Verletzte wieder gesund gepflegt wurde. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter wird noch viel interessanter, wenn wir uns einmal die andere Figur dieser Geschichte näher ansehen und uns die zum Vorbild nehmen. Die Vorstellung ist zunächst mal nicht so schön: Wir können im Leben nicht immer die Rolle des hilfsbereiten Helden einnehmen, sondern stecken zuweilen auch in der Haut des Halbtoten. Wenn du krank bist, muss ein anderer dir helfen. Wenn du psychisch nicht stabil bist, muss ein anderer dich (er)tragen. Wenn du alt und klapprig wirst, muss ein anderer dich pflegen. Wenn es dir richtig dreckig geht und dir nur noch die Rolle des Hilfsbedürftigen bleibt, wenn du weder für dich selbst, geschweige denn für andere sorgen kannst, dann stellt sich dir noch diese eine Aufgabe: zu lieben! Den, der dir jetzt am nächsten ist, liebe ihn, lass dir von ihm helfen! Und höre dabei nicht auf, dich selbst zu lieben!

Hannah von Schroeders / unveröffentlichter Text


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