Bayern 2

     

Zündfunk Generator Holzmedien auf dem Holzweg?

Sonntag, 19.01.2014
22:05 bis 23:00 Uhr

BAYERN 2

Holzmedien auf dem Holzweg?
Was Printmedien machen, um im 21. Jahrhundert anzukommen
Von Sammy Khamis
Internet: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast verfügbar

Was macht ein Internetmilliardär heute, wenn er zu viel Geld hat? Er kauft sich: eine Zeitung oder ein Rechercheportal. Oder beides. Klingt komisch, ist aber so. Die US-Milliardäre Pierre Omyidar und Jeff Bezos machen es vor. Über Nacht sind sie zu neuen Größen der Medienwelt geworden. Der Zündfunk Generator fragt, ob dieses Vorgehen auch in Deutschland möglich wäre und was Printmedien machen, um im 21. Jahrhundert anzukommen.
Wer in Detroit oder New Orleans ein Regionalblatt abonniert hat, der bekommt seine Zeitung nur noch drei Tage in der Woche auf Papier. Den Rest muss er im Netz lesen. Print und Vertrieb sind zu teuer geworden für die Verlagshäuser. In Deutschland ist es noch nicht so weit. Zeitungen drucken weiter auf Papier - oder sie machen dicht, wie die Financial Times Deutschland. In den USA hat der amazon-Gründer Jeff Bezos die Washington Post gekauft. Und gerettet.
Weil Deutschland keine spendierfreudigen Milliardäre á la Jeff Bezos hat, müssen sich die Verlage hier andere Strategien überlegen, um mit Anzeigenschwund und sinkenden Auflagezahlen und wegfallenden Abonnements umzugehen. Bild.de setzt auf eine Bezahlschranke im Internet, der Zeit Verlag forciert eine stärkere Regionalisierung des Blattes, immer mehr Zeitungsverlage entdecken Kooperationen mit öffentlich-rechtlichen Sendern für sich und Journalisten wie Dirk von Gehlen crowdfounden journalistische Projekte, um sie zu finanzieren.
Die Frage Holzmedien auf dem Holzweg? beantworten in diesem Zündfunk Generator Julia Stein, Chefin des Team Recherche des NDR in Hamburg,
Annika Stenzel, Redakteurin bei der TAZ Nord und der Stiftungsplattform Vocer.org, Stephan Weichert, Medienwissenschaftler und Gründer von vocer.org,
Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit, Dirk von Gehlen, Socialmedia-Beauftragter bei der Süddeutschen Zeitung und Crowdfunder des Buches "Eine neue Version ist verfügbar" sowie Paul Steiger, Leiter der US-amerikanischen Recherche-Plattform ProPublica.