Bayern 2

     

Sommernotizbuch Freiwilligendienste: Stütze und Nutzen für die Gesellschaft?

Donnerstag, 27.08.2015
10:05 bis 12:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Ein Prosit in Lederhosen - Amerikaner treffen auf bayerische Realität /
Nah dran: Von Silberadern, Teufelsanbetern und Umweltgiften - Boliviens legendäre Silberschatzkammer "Cerro Rico" /
Kröten retten, Biotomaten pflanzen - 20 Jahre freiwilliges, ökologisches Jahr /
Hier kommen die Bufdis: Der Bundesfreiwilligendienst auf dem Prüfstand /
Auf Zivis folgten Bufdis: Erfolgsgeschichte oder Flop? /
Nimm mich mit ... vom Oldtimer-Bulldogtreffen /
Geschichten vom Heimkommen: Astronaut Ulrich Walter zurück auf der Erde /
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Bald hat es sich ausgestrahlt - Ein Blick ins AKW Grundremmingen
Moderation: Mathias Knappe
11.00 Nachrichten, Wetter
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Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Nah dran: Von Silberadern, Teufelsanbetern und Umweltgiften - Boliviens legendäre Silberschatzkammer "Cerro Rico"

Man darf keine Platzangst haben, wenn man in den "Cerro Rico“ geht, ebenso wenig Angst vor dem Teufel: Denn der begegnet einem in dem mächtigen Berg auf jeden Fall. Nicht nur der Sage nach … Der "Cerro Rico“ - übersetzt der "Reiche Berg“ - ist die legendäre Silberschatzkammer im bolivianischen Hochland. Bis auf 4.800 Meter Höhe erhebt sich der kahle, sandfarbene Berg, von dessen Hängen aus man einen guten Blick auf die Kolonialbauten Potosís und auf die Bergkette der Anden hat. Zinn, Blei, Kupfer, vor allem aber Silber trotzen die Kumpel dem Berg ab, seit fast 500 Jahren. Experten rechnen vor, dass man mit dem Edelmetall, das im "Cerro Rico“ bis heute abgebaut wurde, eine massive Brücke aus Silber von Potosí bis nach Spanien bauen könnte. Bis heute holen die "Mineros“ Silber aus dem Berg, auch wenn es nicht mehr viel ist, was die spanischen Eroberer und Kolonialherren übrig ließen. Doch der Preis ist hoch. Die Lebenserwartung der Kumpel ist gering, Kinderarbeit ist im Berg an der Tagesordnung, und der Abbau der Mineralien mit Chemikalien hat die Region um Potosí massiv geschädigt. Vor allem die Landwirte klagen über die Kontaminierung in den Böden. Julio Segador ist fürs Notizbuch "Nah dran“ in den sagenumwobenen "Cerro Rico“ eingestiegen: in einen Berg, der für Bolivien bis heute das Symbol von Reichtum und Ausbeutung darstellt.
(WH vom 22.01.2015)