Bayern 2

     

hör!spiel!art.mix Die Quellen sprechen Diskurs

Trude Simonsohn | Bild: Ben Knabe

Freitag, 15.05.2015
21:05 bis 23:00 Uhr

BAYERN 2

Die Quellen sprechen
Diskurs
BR 2015
Ulrich Chaussy im Gespräch mit Bert Hoppe, freier Journalist und Historiker sowie Bearbeiter von Band 7 Sowjetunion mit annektierten Gebieten I

Die Quellen sprechen
Zeitzeugen
Ulrich Lampen im Gespräch mit Kurt Salomon Maier
Ulrich Lampen im Gespräch mit Trude Simonsohn
Ulrich Gerhardt im Gespräch mit Georg Heller
BR 2015

www.die-quellen-sprechen.de

Die Quellen sprechen
Zeitzeugen
Ulrich Lampen im Gespräch mit Kurt Salomon Maier
BR 2015

Kurt Salomon Maier, 1930 in Kippenheim geboren, nach Reichspogromnacht 1938 Schulverbot, Besuch der jüdischen Schule in Freiburg; zur Zeit des Laubhüttenfests, am 22. Oktober 1940, Deportation der ganzen Familie ins französische Lager Gurs; dort Tod des Großvaters, durch Bemühungen von im Ausland lebenden Verwandten Schiffspassage im Mai 1941 nach Casablanca, dort ins Lager Sidi-El-Ajachi verbracht, im August 1941 Emigration nach New York; bis heute für die Library of Congress tätig, lebt in Washington.

Die Quellen sprechen
Zeitzeugen
Ulrich Lampen im Gespräch mit Trude Simonsohn
BR 2015

Trude Simonsohn, 1921 im tschechischen Olmütz geboren, in zionistischer Jugendbewegung Makkabi Hazair aktiv, verließ vor Einmarsch der Wehrmacht 1939 aufgrund antisemitischer Diskriminierungen das deutsche Gymnasium; am Tag des Kriegsausbruchs Internierung des Vaters im KZ Buchenwald; Umzug mit der Mutter in ein "Judenhaus"; Ende 1941 Verbot der zionistischen Jugendarbeit, jedoch illegal weitergeführt; ab Juni 1942 Inhaftierung, währenddessen Deportation der Mutter nach Theresienstadt und Nachricht vom Tod des Vaters in Dachau; im November 1942 nach Theresienstadt verbracht, dort im Mädchenheim L 410 als Gruppenleiterin tätig; im Herbst 1944 Eheschließung mit dem Juristen und Widerständler Berthold Simonsohn, gemeinsam mit ihrem Mann im Oktober nach Auschwitz deportiert; Weitertransport nach Kurzbach (Außenlager des KZ Gross-Rosen), dort Panzergräben ausgehoben; Anfang 1945 Flucht, in deutschem Flüchtlingstreck untergetaucht; im April 1945 Verhaftung und Deportation ins Außenlager Merzdorf, von russischen Soldaten am 9. Mai 1945 befreit; seit Jahrzehnten als Zeitzeugin in Schulen tätig, lebt in Frankfurt am Main.

Die Quellen sprechen
Zeitzeugen
Ulrich Gerhardt im Gespräch mit Georg Heller
BR 2015

Georg Heller, 1923 in Budapest geboren; wegen antisemitischer Richtlinien nur als Gaststudent an der Universität geduldet; ab 1944 Zwangsarbeit; im Juni Deportation nach Auschwitz, Zwangsarbeit in einer Kiesgrube; im Januar 1945 ins KZ Gross-Rosen, später nach Dachau und ins Waldlager V/VI bei Ampfing verschleppt; Zwangsarbeit für Messerschmidt-Flugzeuge; nach Bombenangriff der Amerikaner Flucht aus dem Lager; bis Kriegsende auf einem Bauernhof in Poing untergetaucht; war als Übersetzer und Dozent tätig, lebt seit 1956 in München.