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Zusammenstoß bei Wien Schweres Zugunglück in Österreich

Bahnunglück in der Nähe von Wien: Zwei Personenzüge sind am frühen Abend zusammengestoßen, Waggons sprangen aus den Gleisen. Es gibt mehrere Verletzte - und derzeit noch viele offene Fragen.

Stand: 22.12.2017 | Archiv

Zugunglück bei Wien | Bild: picture-alliance/dpa

Der Unfall ereignete sich in Kritzendorf im Bezirk Tulln, rund 15 Kilometer nordöstlich vom Stadtzentrum Wiens.

In der Nähe des Bahnhofs des Ortes prallten ein Regional- und ein Nahverkehrszug offenbar seitlich ineinander. Beide Züge fuhren in dieselbe Richtung und entgleisten. Zwei Waggons stürzten um; ein weiterer Waggon sprang aus den Schienen, stand anschließend zur Seite geneigt. Etliche Passagiere waren in den umgestürzten Waggons eingeschlossen, aber nicht eingeklemmt. Sie konnten alle in Sicherheit gebracht werden und wurden unter anderem durch die Fenster befreit.

Mehrere Verletzte

Todesopfer gibt es nach jetzigen Informationen nicht. Mehrere Menschen wurden allerdings verletzt; über die Zahl gibt es unterschiedliche Angaben: Österreichs Verkehrsminister Hofer (FPÖ) spricht von acht Verletzten, das Rote Kreuz und die Bahn von zwölf, die Polizei von 13. Zuvor waren noch höhere Zahlen im Umlauf gewesen.

Ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz. Auch zwei Rettungshubschrauber waren vor Ort. Die Unfallursache ist noch nicht bekannt. Verkehrsminister Hofer vermutet die Ursache eher in einem menschlichen Fehler, nicht in der Technik: "Aber das wird in den nächsten Tagen noch verifiziert." Generell äußerte er sich "heilfroh, dass es offenbar keine Todesopfer bei dem Unglück gegeben hat".


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Ulrich Zehender, Samstag, 23.Dezember 2017, 11:48 Uhr

5. Zugreisender

Sehr geehrte Damen und Herren,
das es Unfälle gibt wird sich nicht verhindern lassen. Was ich aber nicht hinnehmen kann ist die Wiedergutmachung, die oft aus der Portokasse bezahlt werden kann. Mit Rechtsanwalt gibt es Blumen am Grab ohne Rechtsanwalt keine. Auch das Schmerzensgeld muss erkämpft werden. Es sind ja keine Politiker zu schaden bekommen nur Otto Normalreisender. Ich hoffe, dass es hier nicht wieder so geht.
Frohe Weihnachten ohne Schmerzen.
Ulrich Zehender

Franz-Josefs-Bahn, seit 1870, Samstag, 23.Dezember 2017, 00:40 Uhr

4.

So wie es aussieht, fand der Unfall als Flankenfahrt (ein Zug fährt über die Weiche in die Seite (Flanke) des anderen Zuges) an der südöstlichen Überleitstelle (Gleiswechsel) nach dem Bahnhof Kritzendorf statt. Dort bilden 4 Weichen mit den beiden Gleisen ein Weichentrapez.

Amatör, Freitag, 22.Dezember 2017, 23:36 Uhr

3. Seitlich ineinander geprallt?

Es ist – außer im Fall einer vorhergehenden Entgleisung – schwer vorstellbar, dass sich zwei Züge seitlich berühren oder gar seitlich ineinander prallen. Liegt vielleicht eine so genannte Flankenfahrt vor, d. h. dass ein Zug (mit seinem Vorderende) in die Seite eines anderen Zuges gefahren ist? Eine Flankenfahrt verursacht meist am letzteren Zug viel höheren Schaden als am ersteren. Es wäre also nicht uninteressant, das zu wissen.

Solche Dinge könnte ein Minister leicht klarstellen, statt – ohne eine Grundlage zu nennen – über die Unfallursache zu spekulieren.

loris agora, Freitag, 22.Dezember 2017, 23:09 Uhr

2. ÖBB

ein tragischer unfall. als bahnfahrer ist man mit betroffen und den verletzten gilt unser aller mitgefühl.

weniger dem zynischen ÖBB management.
welches das unternehmen in den letzten jahren mehr und mehr anonymen systemen ausgeliefert hat, keine fahrdienstleiter/zugbegleiter mehr. schlecht funktionierende fahrkartenautomaten, durchsagen, die realitätsfserner nicht sein könnten.
systemische unmöglichkeit (weil nieman da ist), bei anschlussverspätungen adäquat zu reagieren. wenn man an der "falschen" stelle den zug verässt, einen langen bahnsteig zum umsteigen vorfindet, den man mit lift oder treppe unterqueren muss, dann wieder hoch und hunderte meter auf dem abfahrbahnsteig zum zu erreichenden zug, der aber aus der verkehrsleitzentrale von computern zum abfahren gebracht wird (st. pölten und tullnerfeld) ist man verloren.

railjets auf vorzeigestrecken regelmässig verspätet - baumängel.

jetzt fordert man "SICHERHEITSMILLIARDE" um eigene unfähigkeit zu kaschieren,ES REICHT!

Josef Rödl, Freitag, 22.Dezember 2017, 22:34 Uhr

1. Kommentar ?

Lieber BR,

Weshalb wird so eine Nachricht zur Kommentierung freigegeben?
Das kann doch nur dem sog. Sensationsjournalismus Auftrieb geben.
Bitte lassen sie das!