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H5N8-Virus bestätigt Krisenstab wegen Vogelgrippe einberufen

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat angesichts von mehreren Vogelgrippe-Fällen und der Gefahr einer Ausbreitung einen Krisenstab einberufen. Aufgrund der aktuellen Entwicklung bedürfe es nun schneller, effizienter Koordination und Entscheidungen.

Von: Petra Zimmermann

Stand: 12.11.2016

Eine tote Reiherente schwimmt am 08.11.2016 am Ufer des Großen Plöner Sees in Plön (Schleswig-Holstein). | Bild: picture-alliance/dpa

Experten von Bund und Ländern sowie Staatssekretäre arbeiten nun unter Hochdruck in einem zentralen Krisenstab an Maßnahmen zur Eindämmung und Bekämpfung der Vogelgrippe. Wichtigstes Ziel ist es, eine weitere Ausbreitung zu verhindern, wie Agrarminister Schmidt mitteilte, der den Krisenstab am Samstagmorgen einberief.

Die Leitung unterliegt Staatssekretär Hermann Onko Aeikens. Schmidt hob besonders die Notwendigkeit einer effizienten Koordination hervor: Maßnahmen müssten schnell getroffen und zentral gebündelt werden, um der Seuche Einhalt zu gebieten.

Keine Zeit zu verlieren

Am Freitag war ein erster Fall von Vogelgrippe bei einem Geflügelbetrieb in Schleswig-Holstein bestätigt worden; alle Tiere wurden getötet.

Wie das Landwirtschaftsministerium in Kiel mitteilte, ist in dem Bundesland ein weiterer Betrieb mit 30.000 Hühnern betroffen. Auch hier müssen alle Tiere der Anlage getötet werden. Im Umkreis von drei Kilometern wurde eine Sperrzone eingerichtet.

Auch in Bayern scheint sich das hochansteckende Virus H5N8 auszuweiten - nach der Bestätigung von zwei Fällen bei zwei toten Reiherenten im Landkreis Lindau wurde auch ein Verdachtsfall im Landkreis Starnberg gemeldet.

Stallpflicht zur Vorbeugung

Bei Wildvögeln ist das H5N8-Virus bislang in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Baden-Württemberg bestätigt worden. Auch in Dänemark, Österreich, Schweiz und Polen wurden Fälle nachgewiesen. Mehrere Bundesländer ordneten wegen der Ansteckungsgefahr für Nutztiere durch Wildvögel nun eine Stallpflicht an. Das für Tierseuchen maßgebliche Friedlich-Löffler-Institut (FLI) warnte bereits vor Tagen, täglich würden weitere tote Wildvögeln gemeldet. Das FLI rät zu erhöhter Aufmerksamkeit und empfiehlt, die Sicherheitsmaßnahmen in den Geflügelhaltungen zu überprüfen.

Der Erreger H5N8

Vogelgrippe wird von verschiedenen Subtypen des Influenza-A-Virus ausgelöst. Experten sprechen nur bei gefährlichen Varianten wie H5N8 von Geflügelpest. Diese können in Geflügelbetrieben verheerend wüten. In der Regel werden bei Infekten mit H5N8 die betroffenen Bestände getötet. In Mastbetrieben können das mehrere Zehntausend Tiere sein. Bestimmte Virenstämme können auch bei Menschen zu schweren Erkrankungen führen - vor allem der gefürchtete Subtyp H5N1. H5N8 gehört nach dem bisherigen Kenntnisstand nicht dazu.


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joe, Sonntag, 13.November 2016, 08:46 Uhr

4.

die zusätzlich angeordnete stallpflicht für alle in manchen bundesländern finde ich ein wenig seltsam . bedenkt man das der fall in schleswig-holstein doch in einen gewerblichen betrieb aufgetretten ist . dort herrscht normalerweise ja sowieso stallpflicht . den einzigen kontakt den die tiere in solchen betrieben zu umwelt haben sind doch die mitarbeiter , das futter und das einstreu . bei uns in bayern war auch vor jahren ein solcher grossbetrieb von der vogelgrippe betroffen . alle in einen gewissen radius im gleiche landkreis , der betrieb lag an der landkeisgrenze , mussten ihr geflügel von heute auf morgen internieren . der virus wurde aber , wie sich später herausstellte über das stroh in den betrieb eingeschleppt . das wurde dann aber nicht mehr an die grosse glocke gehängt ! die stallpflicht und die damit staatliche angeordnete tierquälerei waren also völlig sinnlos und nur eine überflüssige schikane der kleinen privaten geflpgelhalter !

Tobias, Samstag, 12.November 2016, 21:09 Uhr

3. Gägelug durch die Behörden

Nun geht also dieser Wahnsinn wieder los...muss jetzt wieder jedes Tier, dass glücklich leben darf, ein Dasein im Stall fristen, jedes Tier in einem Verdachtsfall gekeult werden? Hört auf die Tiere in Massen zu halten, dann haben wir solche Probleme nicht. Früher sind sicher auch schon Vögel tot vom Himmel gefallen, da hat es keinen interessiert.
Aber der Anlass einer Massenseuche kann man wieder wunderbar nutzen, die Preise für Geflügel vor den Feiertagen nach oben zu treiben, und vielleicht hat gerade auch ein Pharmariese noch zufällig einen Impfstoff, der verbraucht werden muss, bevor er verfällt. Leute, lasst euch doch nicht für dumm verkaufen. Wieviele Menschen sterben an den Folgen von Rauchen und Alkohl...? Aber hier ein Verbot zu fordern, wäre ja fast perfide.....

sympathie träger, Samstag, 12.November 2016, 18:47 Uhr

2.

wieviel leute sind eigentlich schon an der so gefährlichen vogelgrippe gestorben ? an krankenhauskeimen und medikamentennebenwirkungen sterben jedes jahr an die hundertausend menschen und die politik und die medien machen praktisch kein aufheben darum ! kein krisenstab und sonstwas ! aber jetzt haben die geflügelmäster angst um ihre gewinne und schon gibt es schlagzeilen ! will man die bevölkerung und die privaten halter und züchter von geflügel eigentlich nur noch verarschen ? wann wird das auto verboten .? jedes jahr gibt es auch hier ein paar tausend tote und das seit jahren !

  • Antwort von Gast, Samstag, 12.November, 23:20 Uhr

    Lieber Sympathieträger,
    das sehen Sie etwas verdreht. Die industriellen Geflügelmäster werden von der Tierseuchenkasse entschädigt. Geflügelmäster müssen daher keine Angst um ihre Gewinne haben, der Mitbürger, der 5-10 Hühner oder Enten, Gänse, Wachteln etc. hat, für den sieht die Situation anders aus.

  • Antwort von sympathie träger, Sonntag, 13.November, 08:39 Uhr

    wenn die grossmäster endschädigt werden verstehe ich die schwachsinnige burokratie mit der stallpflicht überhaupt nicht . die kleine halter werden wohl kaum ihre ihre in die geflügel-kzs verkaufen und so deren bestände infizieren . und der fall in schleswig-holstein ist doch gerade in so einen betrieb aufgetreten . dort haben die tiere mit sicherheit keinen kontakt zu wildvögeln oder frischer luft gehabt ! also kann die zusätzliche stallpflicht hier wohl kaum von nutzen sein , da sie ja schon vorher bestanden hat . also was soll dann diese von staatlicher seite angeordnete tierquälerei ohne sinn ? in freier wildbahn ist der erreger sowieso nicht mehr so einfach auszurotten , das heist wir müssen mit ihn zu leben lernen . vor allen unsere gefiederten nutztiere !

Barbara, Samstag, 12.November 2016, 15:51 Uhr

1. Ist eigentlich die Rindrseuche "BSE" schon ausgerottet?

Vogelgrippe, Schweinepest, was kommt da noch alles aus den industriellen Massentierhaltung-Ställen?

  • Antwort von G k , Samstag, 12.November, 22:03 Uhr

    Dumme Frage und keine Zusammenhänge!!!! Die Wildtiere bringen es denen in der Haltung! Kapiert?!

  • Antwort von Gast, Samstag, 12.November, 23:16 Uhr

    Liebe Barbara,
    Vogelgrippe wird von Wildvögeln, insbesondere Zugvögeln, übertragen. Der Erreger kommt nicht aus den Ställen, sondern wird von außen in sie hereingetragen. Im übrigen geht vom derzeitigen Erreger H5N8 keinerlei Gefahr für Menschen aus.

  • Antwort von Barbara, Sonntag, 13.November, 14:19 Uhr

    Es kann niemand behaupten, daß in den industriellen Großtierhaltungs-Ställen keine Seuchen ausbrechen können! Nicht umsonst werden diese industriellen Großtierhaltungs-Anlagen ständig von Tierärzten überwacht. Diesen Tieren werden Unmengen Antibiotika etc. verabreicht, um das Ausbrechen von Krankheiten und Seuchen zu verhindern. Einen Beweis, daß diese Seuchen nicht auch aus dem Innern der Ställe kommen können, gibt es nicht! Zu behaupten, daß diese Seuchen nur von den Wildvögeln kommen, ist jedenfalls nicht schlüssig.